Japan kaut es vor und die Amis wiederkäuen. "Tödlicher Anruf" ist das Remake des japanischen Gruslers "The Call" von dem es heute sogar schon ein Sequel gibt. In Japan äusserst erfolgreich, der wichtigste Grund für die Produzenten hier das Ganze einfach nach zu erzählen. Es sei gleich erwähnt, dass ich das Original nicht kenne und somit auch keinerlei Vergleiche aufzeigen kann. Doch was ich hier geboten bekam, war den Kinoeintritt in keinster Weise wert. Regisseur Eric Valette war Regisseur des vielversprechenden "Malefique: Psalm 666", doch hier kann er sich überhaupt nicht einbringen. Drehbuchautor Andrew Klavan hat bisher auch nichts zustande gebracht, überhaupt verstehe ich nicht, warum dieser mit C-Prominenz besetzte Streifen es in unsere Kinos geschafft hat.
Innerhalb kürzester Zeit sind zwei ihrer besten Freundinnen tot. Beth (Shannyn Sossamon) kann es nicht fassen, denn ihre beste Freundin stürzte sich vor ihren Augen vor einen Zug. Zuvor bekam sie einen seltsamen Anruf, in dem sie ihre eigene Stimme hörte. Beth geht zur Polizei, doch nur in dem Polizisten Jack Andrews (Edward Burns) findet sie einen Verbündeten. Kurz darauf erhält auch ihr Bruder einen Anruf des unbekannten Täters und stirbt bald auf bestialische Art und Weise. Beth und Jack beginnen mit ihren Ermittlungen, doch ihre Zeit ist begrenzt, denn auch Beth bekam solch einen Anruf.
Ich hatte mit Geisterfilmen noch nie viel am Hut, doch solch ein schlecht inszenierter Schwachsinn ist mir lange nicht mehr untergekommen. Die Geschichte ist ja an sich recht interessant, denn die Opfer bekommen immer einen Anruf, in dem sie ihre eigene Stimme hören. Datum und Uhrzeit des Anrufs liegen in der Zukunft und stellen auch immer die Todeszeit dar. Da kann es schon mal passieren, dass eine Studentin samt Katze in den Gartenteich gezogen wird, eine Andere sich vor den Zug schmeisst, oder Beth Bruder in bester "Final Destination" Manier von einer Eisenstange durchbohrt wird, übrigens der einzig etwas harte Effekt in diesem Film. Vorher haben die Opfer Visionen, sehen seltsame Gestalten, verunstaltete Menschen, doch erklärt wird dieses Phänomen natürlich nicht. Gegen Ende nimmt die Story noch ein bis zwei kleine Wendungen, die man so wirklich nicht vorhersehen konnte. Trotzdem bleibt die Auflösung völliger Humbug, den sich jeder Trottel ausdenken kann.
Da alles einfach immer vorhersehbar ist, konnte mich der Filme in keiner Szene fesseln. Ich verstehe da Leute im Kinosaal nicht, die in einigen Szenen zusammengezuckt sind, sogar geschrien haben, als eine verkohlte Leiche wiedererwacht ist. Man weiss hier immer, was als nächstes passiert, nur den Täter letztendlich zu erraten, ist wirklich schwer. Aber bis dorthin ist es für den Zuschauer ein langer Weg, denn die Ermittlungen von Beth und Jack sind überhaupt nicht relevant. Man kann nicht mitfiebern, denn die Charaktere sind dem Zuschauer schnurzpiepegal. Auch weil die erbrachten Leistungen durchweg unterirdisch sind. Edward Burns ist und bleibt eine Niete, egal wo er auftritt, er ist eine Fehlbesetzung, sogar in der C-Rige. Shannyn Sossamon ist ständig nur am Kreischen und Ray Wise als Fernsehproduzent bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Diese Darsteller lässt man dann durch dunkle, ab und an sogar gruselige, aber stets billige Kulissen maschieren, untermalt von einem Score, den man während des Abspanns wieder vergessen hat.
Auweia, war das grottig. Langweiliges Remake mit unblutigen Morde, schlechter C-Prominenz und kaum spannenden Sequenzen. Mal darauf achten, Jeder in diesem Film hat das selbe Klapphandy.