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Leopoldo Savonas Film leidet unter dem allgemein vorherrschenden Western-Syndrom, nämlich, daß im Prinzip schon alles im Genre erzählt wurde, es also höchstens noch Crossover, Abgesänge oder Abhandlungen tagesaktueller Stoffe übertragen in die staubigen Kulissen zu neuen Reizen bringen konnten. Spiel dein Spiel und töte, Joe bietet zwar einen marginalen Bezug zu Shakespeares Macbeth, beschränkt sich aber im Wesentlichen, Anthony Steffen als Schausteller Joe durch eine Handlung ballern zu lassen, die genauso auch 30 Jahre früher als amerikanischer B-Western denkbar wäre.
Mit einigen semi-komischen Momenten ausgestattet, erfährt Joe von seiner über die auf schlanke Gestalten zugeschnittenen Zellen erbosten Tante, daß ihm sein Onkel ein Erbe hinterlassen hat, welches sich jedoch, wie er später herausfindet, ein Schurke auf niederträchtige Art unter den Nagel gerissen hat. Savona bemüht sich, Joes Ambitionen, seinen Besitz an sich zu reißen, so frisch als möglich zu inszenieren, verweilt dabei jedoch oft zu lange in ausschweifenden, rhythmisch wenig mitreißenden Schieß- und Schlägereien. Die knurrige deutsche Synchronisation wertet die Darbietung mit einigen Zoten dabei deutlich auf, genauso wie der zitierfreudige Score von Bruno Nicolai Spiel dein Spiel und töte, Joe zu erfreulicher Majestät verhilft. Das ist zwar nicht ganz Sinn und Zweck eines guten Films, genügt ausgesprochenen Genrefreunden jedoch, sich jedenfalls gut zu unterhalten.

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