Auch „Battle Rats“ von Produzent David Hunt(dessen Firma Davian International Ltd. für alle Dale „Apollo“ Cook Filme verantwortlich ist) reiht sich nahtlos in die Flutwelle der Vietnamexplotationer der 80er Jahre ein. Der Streifen verbindet die damaligen Zutaten von Unrealismus, dünner Story, schlechter Schauspieler und brutaler Gewalt zu einem, für Fans dieser billigen Vietnamreißer, durchaus unterhaltsamen Mix. Klar ist es Blödsinn wenn die Einheit singend durch den feindlichen Dschungel marschiert, klar gab es solche Uniformen nicht und auch klar das die Vietnamesen meist ohne Probleme von den Amerikanern niedergemäht werden. Aber immerhin weicht der Film etwas vom übrigen Dschungelkampf ab und beschäftigt sich mit den Tunnel Ratten, die im Untergrund den Feind bekämpfen. Zwar sind auch hier einige der Tunnel teilweise etwas zu groß und oftmals als unecht zu erkennen, aber dennoch vermittelt der nur bis heute nur einmal tätige Regisseur Benjamin Bridges, ziemlich trocken den Vorteil den die Charlies in ihren Bereichen hatten. So wird dann auch nach und nach die Truppe, bei verschiedenen Einsätzen durch Feind oder Falle dezimiert. Was teilweise auch kein Wunder ist, bei dem Verhalten. Da löst man sich ohne besonderen Grund von den Kameraden, nur um kurz darauf umgebracht zu werden, oder bewegt sich auch eher Lautstark durch die Gänge. Wenn man zwischendurch aber gezeigt bekommt wie diese Spezial Einheit für diese Einsätze trainiert, ist es auch kein Wunder das die US Soldaten gemeuchelt werden…
Angeführt wird die Einheit natürlich von einem Arschloch (Corwin Sperry „Phantom Soldiers“) der auch früh so eingeführt wird. Die Figur ist skrupellos und meuchelt gleich zu Beginn ein ganzes Dorf nieder, welches nur von Frauen, Kindern und alten Menschen bewohnt wird. Dieses Massaker wird zwar immer wieder im Film erwähnt, führt aber zu letztendlich nur dazu um Sperry einen grausamen Tod zu bescheren. Mitleid hat man sowieso nicht, da er kein Problem hat Männer zurück zu lassen, Kinder zu töten oder einen Vietnamesen in der Einheit klar zu machen das er ihn lieber erschießen würde, als mit ihm zu arbeiten. Der Held wird von Jack Gilbert gespielt(dessen zweiter und letzter Film „The Hunted“ auch die Tage besprochen wird) und dieser Gilbet beweist das man auch gar nicht Schauspielern brauch um eine Hauptrolle zu bekommen. Er wirkt in seinen Szenen teilweise extrem unbeholfen und macht nur bei den Actionelementen eine bessere Figur. Leider wird ihm per Drehbuch auch noch eine unglaublich platte Liebesgeschichte mit einer Spionin aufgedrückt, die unfreiwillig komisch daher kommt.
Doch solche Filme guckt man nun mal nicht wegen der Story oder den Darstellerischen Leistungen, sondern wegen der Action. Die ist Genreüblich häufig vertreten, aber wie auch von anderen Philippinischen Actionstreifen gewohnt, nicht besonders aufwendig oder spektakulär. Der Schauplatz in den Höhlen ist wie gesagt mal was anderes und da die Action trotz schmalen Budget ordentlich zur Sache geht, kann man sich als Fan beruhigt zurücklehnen. Es wird wild geballert und explodieren tut auch oft genug etwas. Vor allem für Freunde harter Action geht es hier gut ab. Es gibt niemanden der nicht mit großen blutigen Einschüssen drauf geht. Berstende Kopfschüsse sind ebenso zu bestaunen wie Erstechungen und Durchbohrungen. Höhepunkt ist wie jemand noch lebend in einer Höhle gefesselt ist und dessen Augen an den Sehnen aus den Augenhöhlen hängen. Das die deutsche Version reichlich Federn lassen musste ist nicht weiter verwunderlich, da hier einer der härtesten Filipinoactioner vorliegt. Extra erwähnen möchte ich hier das ziemlich böse und überraschende Ende des Streifens, welches ich so in diesem Genre so gut wie nie gesehen habe.
Fazit:
Rüder, blutiger und durchweg brutaler Vietnamactionfilm, der sich mal mit den Tunneln in Vietnam beschäftigt, dabei aber auch nur die Standard Dschungelaction bietet. Aber ähnlich wie bei den Cirio Santiago Streifen steht hier die Masse der Action im Vordergrund und diese macht den Quatsch unterhaltsam. Auf Story und Darsteller sollte man aber gar kein Anspruch stellen und sich einfach von dieser ausgestorbenen Art von Film berieseln lassen. Das ist zwar alles nicht gut oder besonders Menschenfreundlich, aber auch für solche Streifen gibt es Fans. Und für das Ende kann man gar einen Pluspunkt vergeben.