"Wrong Turn" in den Bergen Kroatiens oder doch eher "The Descent" ohne Höhlen? Das sind die Fragen die einen nach dem Abspann am meisten beschäftigen. Obwohl, die brennendste aller Fragen war, warum man die 5 Pappnasen nicht einfach schon zu Beginn ohne Seil abstürzen ließ.
Der Reihe nach: 3 Jungs und 2 Mädels sind auf Klettertour.
Selbstverständlich haben wir dabei Stereotyp A:
Die weit ausgeschnittene Supertussi, die selbstverständlich ein Trauma zu bewältigen hat, das für den Film bis auf Rückblenden keine weitere Verwendung hat. Hatten wir zwar auch schon in "The Descent", aber dort wenigstens etwas zielgerichteter.
Dann haben wir den Typ B: Der Vollchecker, das Kletter-As, der zwar weiß, das die Route nicht passierbar ist, aber trotzdem gerne mal ein paar Anfänger mit in die Wildnis nimmt. Hatten wir das nicht auch schon ähnlich in "The Descent"?
Jetzt kommen wir zu Typ C: Das Muttiheft, das vor allem Panik hat, aber unbedingt mitklettern will, weil er der Macker von Tussi A ist.
Logischerweise benötigen wir dann aber auch Typ D: Der Ex-Stecher von der Supertussi, damit unnötige Konflikte ausgewälzt werden können, die keinen Menschen interessieren. Zudem braucht man ja auch ein Alibi, für äußerst dämliche Verhaltensweisen in Notsituationen.
Kommen wir zur Tussi E: Ja, die ist wahrscheinlich dabei, damit das Gespann nicht nach Gangbang im Wald aussieht. Ansonsten hat sie keine Funktion. Ach doch: Sie leistet die überaus wichtige und logische Erklärung ab, warum Ex-Macker D mit in den Urlaub gefahren ist: "Er hat sich einfach aufgedrängt"!
Dieses liebenswerte Quintett liefert zu Beginn ein paar schöne Kletterübungen ab. Hier hat der Film seine besten Momente, da man zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, das man am liebsten alle schnell sterben sehen möchte. Die Landschaftsaufnahmen sind absolut gelungen. Die leichteren Spannungszuschüsse, während der Kletterpartie ebenso.
Da sich aber überall auf und im Planeten irgendwelche Rednecks, Degenerierte, Mutanten und sonstige Spackos befinden, endet der Ausflug in Gekreische und Geschrei, da eben einer von denen auch hier anwesend ist. Wäre nicht weiter schlimm, da das in den anderen bereits zitierten Filmen auch prächtig funktioniert hat. Hier allerdings nicht. Die Doofheit der einzelnen Personen, nebst unglaublich hohler Beziehungskisterei, lässt den Verstand nicht mitfiebern. Da das Geschrei irgendwann unerträglich wird, die Protagonisten auch den geduldigsten Menschen durch ihr dümmliches Verhalten mehr und mehr in den Wahnsinn treiben, landet man bald auf der Seite des lieben Anton. Anton? Ja, das ist der Oberbösewicht im Film, der Jagd auf Menschen macht. Was er mit denen dann vorhat, ist allerdings zweitranging, ungezeigt aber auch völlig egal. Hauptsache er tut es schnell. Die Sympathien weichen dann nach einer Zeit aber auch wieder, weil er sich ebenfalls äußerst dämlich anstellt. Warum er die Leute solange am Leben lässt, ist ja leider nicht nachvollziehbar, da seine Motivation unbekannt bleibt. Also beginnt er ebenfalls zu nerven.
Die Darsteller sind gar nicht mal so übel. Nur eben das was sie darstellen. Ansonsten hätte man was aus denen machen können. Dachte sich möglicherweise auch Anton, aber der wusste ja scheinbar auch nicht weiter.
Bleibt also ein fader Horrorfilm der 16-jährigen Erstkonsumenten des Genres, bestimmt eine Heidenangst einjagen kann. Mit 17 und bereits Erfahrung von zwei Filmen könnte das schon schwieriger werden. Bis 25 könnte man vielleicht noch am Ausschnitt der Supertussi Typ A kleben bleiben. Danach wird es aber wahrscheinlich enger, um jemanden bei Laune zu halten.