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"Treffer, versenkt!" - Wer kennt nicht diesen markanten Ausspruch beim Spiel "Schiffe versenken" ? - Und auch wenn es nicht in der "Battleship" - Hasbro - Variante, sondern einfach mit Bleistift und kariertem Papier gespielt wird, ist der militärische Hintergrund nicht zu leugnen. Deshalb erstaunt es nicht, das "Battleship" gleich groß auftischt und eine internationale Flotte ins Bild rückt, die sich zum gemeinsamen "Kriegüben" trifft, ohne zu ahnen, das es nicht beim Üben bleibt.

Doch während sich beim Spiel zwei gleichwertige Gegner begegnen, vermeidet "Batlleship" einen internen Konflikt und holt sich ein paar Alien-Raumschiffe aus dem All, um eine japanisch - amerikanisch gemischte Crew auf diese treffen zu lassen. Auch sonst ist Peter Bergs Film anzumerken, dem martialisch, heroischen Charakter eine gewisse menschliche Note gegenüber stellen zu wollen. Dafür ist vor allem Taylor Kitsch als Alex Hopper zuständig, der zu Beginn den Chaoten gibt, den sein großer Bruder Stone (Alexander Skarsgård), selbst schon Offizier, dazu zwingt, ebenfalls der Navy beizutreten.

Auch nach ein paar Jahren Militär neigt Alex immer noch zu Undiszipliniertheiten, weshalb ihn Admiral Shane (Liam Neeson) nach der Übung aus der Navy schmeißen will. Das Alex zudem mit dessen Tochter Samantha (Brooklyn Decker) liiert ist, verbessert seine Situation eher nicht. Neben dieser Konstellation werden noch Rihanna als toughe Soldatin, ein ehemaliger Soldat mit Beinprothesen und ein ängstlicher Wissenschaftler ins Geschehen geschmissen, um sich nicht dem Verdacht rein männlich geprägter Kampfhandlungen auszusetzen. Tatsächlich gelingt es "Battleship" in einigen Momenten, sich nicht allzu ernst zu nehmen, obwohl dank der dauerhaft dramatischen Musik, den übergroßen Raumschiffen und den prägnant ins Bild gerückten Kanonenrohren, letztlich kein Zweifel an der tatsächlichen Intention besteht.

Dem Film diesen zu erwartenden soldatischen Gestus vorzuwerfen, ist trotzdem falsch, da die Story in ihrer Gesamtanlage erstaunlich intim bleibt. Nur kurz nach dem Erscheinen der Aliens werden ein paar weltweite Zerstörungen ins Bild gerückt, dazu die Regierung und der amerikanische Präsident bemüht, bevor sich die weitere Handlung auf einen übersichtlichen Bereich konzentriert. Innerhalb dieses Szenarios entwickelt der Film erstaunliche Spannung, vorausgesetzt der Betrachter hat ein Faible für das klassische "Aliens greifen die Erde an" - Thema. Denn auch wenn dabei selbstverständlich vertraute Klischees bedient werden, hält "Battleship", was er verspricht - eine sich langsam steigernde Bedrohung bis zum Kampf David gegen Goliath.

Das mag Niemanden wirklich überraschen, bleibt aber schlüssig in der klar strukturierten Story und dem in sich logischen Spannungsaufbau, ohne übertrieben bombastisch zu wirken - im Vergleich zu den verwandten "Transformers" - Filmen, bleibt "Battleship" optisch zurückhaltend. Vorausgesetzt man hat Spaß am Genre und kann bei Liam Neesons Lobreden weghören, sorgt "Battleship" jederzeit für tadellose Unterhaltung (6/10).

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