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Ninja - Pfad der Rache (Kurz und schmerzlos Teil 6)

Der gebürtige Israeli Isaac Florentine ist zweifellos einer der fähigsten B-Action-Regisseure. Vor allem im Duett mit dem Kampfsportass Scott Adkins läuft er immer wieder zur Höchstform auf. Bereits fünf Mal („Special Forces USA", „Undisputed 2" und „3", „The Shepherd" sowie „Ninja") lieferten die beiden schnörkellose B-Reißer ab, die dieses Prädikat auch wirklich verdienen. Stets gelang es dabei Florentine die Produktion teuerer aussehen zu lassen, als es das schmale Budget vermuten ließ und stets lieferte Adkins dabei eine Martial-Arts-Performance, die in diesen Gefilden absolut konkurrenzlos dasteht. Da durfte man sich auf Teamwork Nummer 6 durchaus freuen.

Und tatsächlich, „Ninja - Shadow of a Tear" liefert wie erhofft. Wieder gibt es ein enormes Maß an abwechslungsreich choreographierten Kampfszenen zu bestaunen, die obendrein mit einem knackigen Härtegrad punkten. Scott Adkins lässt B-Film-Konkurrenten wie die zugegebenermaßen auch schon etwas betagten (und teilweise auch beleibten) Recken Dolph Lundgren, Steven Seagal und Jean Claude VanDamme steinalt aussehen. Ohne irgendwelche Hilfsmittel wie CGI, Doubles, oder irgendwelche Drähte, fighted sich der britische Taekwondo-Experte und Kickbox-Trainer durch eine stattliche Anzahl weitestgehend gesichts- und chancenloser Gegner als gäbe es kein Morgen.

Verschnaufpausen gibt es nur wenige und das ist auch gut so, denn die Rahmenhandlung ist in zwei Sätzen erschöpfend erzählt: Casey (Scott) führt in Japan ein ruhiges und beschauliches Leben als Kampfsportlehrer. Als seine schwangere Frau Namiko unvermittelt von Unbekannten ermordet wird, geht er auf einen gnadenlosen Rachefeldzug gegen den verantwortlichen Gangsterboss Goro ...

Mit der titelgebenden Ninja-Thematik hat das ganze zwar nicht viel zu tun - hier wollte man offenbar an den in Genrefan-Kreisen beliebten Erstling anknüpfen -, das kann allerdings kaum den Spaß an den kompetent photographierten und rasant inszenierten Actionszenen trüben. Zudem bekommt der B-Action-Freund endlich einmal eine Auszeit von den unsäglichen Ostblock-Settings, die inzwischen inflationär ihren Billig-Mief verbreiten. Florentine drehte dagegen vornehmlich in Thailand, was den Film auch optisch enorm aufwertet.
Da hofft man fast, dass dem Mann mal ein etwas größeres Budget spendiert wird. Gerne auch wieder mit Scott Adkins im Gepäck. Allerdings sollten sie dabei unbedingt ihre gnadenlose Kompromisslosigkeit beibehalten, schließlich haben sie einem Purismus-Ruf zu verlieren. Adel verpflichtet eben.

Fazit: Das B-Action-Dreamteam Isaac Florentine (Regie) und Scott Adkins (Kampf) liefert bereits zum sechsten Mal zuverlässig schnell, hart und ansehnlich. In dem Schrott-geplagten Genre ist das elitär.

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