Exploitationfilme sind frauenfeindlich heißt es nicht selten, wenn es darum geht, das feminine Bild in diesen Werken zu kategorisieren. Egal, ob als hilfloses Mordopfer oder Sexualobjekt - die Damen der Schöpfung kommen in B-Movies allgemein wenig gut weg. In seinem Klassiker "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" (OT) hat Russ Meyer nun den Spieß umgedreht und zeigt Frauenpower in wohl noch nie da gewesener Form. Weil diesem Meisterwerk bislang eine 10-Punkte-Review fehlt, möchte an dieser Stelle versäumtes nachholen.
Die Story ist schnell erzählt: Drei böse Mädels mit einigen sehr weiblichen Attributen heizen mit gestohlenen Autos durch die Gegend, veranstalten in der Wüste ein Autorennen, killen daraufhin ihren männlichen Kontrahenten und nehmen dessen tussige Freundin als Geisel. Gemeinsam geht es weiter zu einer einsamen Farm, wo ein alter Mann mit seinen beiden Söhnen lebt. Weil irgendwo auf dem Gelände viel Geld versteckt sein soll, treiben die Mädels bald ihre wüsten Psychospielchen mit den Herren und auch noch so andere Dinge mit ihnen...
Besonders Anführerin Varla - gespielt von der durch die Rolle wohl unsterblich gewordenen Tura Satana - stellt in punkto Bösartigkeit wohl alle anderen weiblichen Filmschurkinnen wie Ilsa, Olga etc. bei weitem in den Schatten. Nie wurde ein Frau so berechenbar, eiskalt und gleichzeitig sexuell heißblütig dargestellt wie sie. Die Männer hingegen gebähren sich wie ein Haufen sabbernder, schwanzgesteuerter Idioten, die dem gemeinen Damentrio hilflos ausgeliefert sind.
Russ Meyer ist hier ein Sexfilm ohne Sexszenen gelungen. Keine der Damen springt auch nur eine Sekunde aus der Wäsche, doch liegt ständig eine mit dem Messer schneidbare Spannung in der Luft. "Faster, Pussycat! Kill! Kill!" ist Geschlechterkrieg unter anderen Vorzeichen. Wohl kaum ein anderen Film legt hier männliche Schwächen bloß, wie dieser. Obwohl es keine Nudity gibt, sind die optischen Reize der Frauengang unabdingbar. Vor allem Tura Satana ist mit riesen Brüsten und tiefen Ausschnitt ein echter Teufel in Menschengestalt. Der Rest der Story erinnert an den Humphrey Bogart-Klassiker "Desperate Hours" (OT), außerdem wurden diverse Western-Elemente verbraten.
Der Film - dessen deutscher Titel "Die Satansweiber von Tittfield" mal wieder etwas neckisch daher kommt - ist ein absoluter Klassiker des Pulp Cinema. Unnachahmlich und unerreicht bis heute liefert der Streifen Spannung von der ersten bis zur letzten Minuten. Reviewer der IMDB haben ihn schon als den "Citizen Kane der Trash Movies" bezeichnet und diese Auffassung teile ich voll und ganz. Männer, die sich von den bösen sexy Frauen geängstigt fühlen, haben keine Eier in der Hose! Hingegen ist "Faster, Pussycat..." einer meiner absoluten Lieblingswerke. Einer der besten Filme aller Zeiten!
Höchstwertung!