Review

Von Ideologie befreit

Ich halte Zack Snyder für jemanden, der politisch aufgeladene Stoffe - ob ökonomistisch links, oder gar faschistisch rechts - von ihrer jeweiligen Ideologie ganz außerordentlich hervorragend loslösen kann und sie in einen jeweilig gültigen, kontemporären oder ideengeschichtlichen Kontext zu bringen in der Lage ist. Dabei gab es schon viele Talente, wie etwa David Fincher, die ebenfalls von Werbespots oder Videoclips herkamen - keiner agierte jedoch zu (s)einer Zeit so befreit wie Snyder finde ich. Ob beim hierzulande ideologiekritisch viel geschmähten "300", Badass-Underdogs gegen imperialistische Historie, oder eben hier, bei seinem Erstling - dem Remake von Romeros "Dawn of the Dead". Die Konsumzombies von einst haben es jedenfalls kaum herrüber geschafft in das neue Jahrtausend, und da standen wohl zuviel dienstleistungstechnische Gelüste der Anderen, Überlebenden, dazwischen: die Figur Sarah Polleys (The Sweet Hereafter) etwa, die zweifellos auch in einem nordamerikanischen Attac-Propagandafilm blendend reüssieren könnte, wirkt am Ende eher verloren - die moralische Heldin bleibt sie zurecht jedoch den ganzen Film hindurch. Von ihrem enormen Sex ganz zu schweigen: mag sein, dass dieses Remake von "Dawn of the Dead" dadurch einiges der politischen Brisanz des Originals - wann auch immer diese verstanden wurde - verloren hat, weniger wertvoll macht das diesen Film für mich nicht.
Auch alles was den Film grundsätzlich ausmacht, das gesamte Einkaufszentrum-Setting, mag bereits vorgegeben sein und als keine Leistung der Macher dieses Remakes angesehen werden.
Die Figur Johnny Cashs, bei dem dieser in einem anderen Lied als dem Titelsong hierzu gedanklich ebenso weder links noch rechts, sondern dahinter, jemanden repräsentiert, der seinen Führerschein mutwillig verbrennt, synonym sein.


Rating 8.5

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