Bei den Proben für ein neues Musical verletzt sich Alicia (Barbara Cupisti) den Knöchel. Prompt wird sie von einer Freundin zum nächsten Arzt gebracht, der jedoch in einer Nervenheilanstalt arbeitet. Dort erfahren die beiden, dass ein ehemaliger Schauspieler, der 16 Menschen ermordet hat, in dieser auf seine Verhandlung wartet. Als die beiden zurückfahren geht Alicia schon einmal vor und ihre Freundin wird draußen ermordet. Alicia findet diese und warnt die restlichen Theaterleute, doch ihr Chef denkt nicht ans aufhören und schließt alle ein. Dummerweise befindet sich der Killer längst im Theater.
Mit "Aquarius" legt Michele Soavi einen beeindruckenden Slasher und sehr guten Erstling vor. Zunächst zu den schauspielern, die glaubwürdig agieren und ihre Sache gut machen. Keiner sticht dort besonders heraus, den alle spielen sehr stimmig miteinander und vermitteln glaubhaft die Konflikte und Beziehungen zwischen den Charakteren. Auch der Killer kommt sehr glaubhaft rüber, obwohl er bis zum Ende eine Maske trägt und deshalb kein großartiges Minenspiel anbringen kann.
Ebenfalls sehr gelungen ist das gesamte Setting. Durch den Schauplatz des Theaters eröffnen sich viele Möglichkeiten was den Einsatz von Musik und Licht sowie Schatten angeht, die Soavi auch vollkommen ausschöpft. So wirkt der Film an manchen Stellen tatsächlich wie ein Theaterstück und erzielt somit eine Wirkung, die ihn von anderen Vertretern des Genres erfreulich abhebt.Auch der Score, der viele Synthesizer einsetzt, ist sehr gelungen und past zum visuellen Part. Er wirkt uunterstützend und schafft es, die Spannung zu heben, was vor allem in der Szene deutlich wird, als Alicia den Gang vor der Dusche entlang geht. Auch die kameraarbeit ist sehr gut und bietet einige außergewöhnliche Fahrten sowie ab und an die Perspektive des Killers. Zu guter letzt bleibt noch das wichtigste für einen Slasher: Die Morde. Diese sind zwar nicht ganz so kreativ umgesetzt wie in anderen genrevertretern, können aber dennoch überzeugen. Neben den üblichen Werkzeugen wie Axt und Kettensäge kommt auch eine Bohrmaschine zum Einsatz. Das ganze ist zwar nicht sonderlich explizit inszeniert, aber fügt sich stimmig ins Gesamtbild ein.
"Aquarius" ist einer der besten Vertreter innerhalb des Genres und verdient somit 9/10