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Der große Coup besteht darin, mit den Kapazitäten zu haushalten. So foppt Tigerland zunächst mit einer Zusammenführung der Figuren, junger Rekruten, die 1971 eingezogen wurden um in Vietnam zu kämpfen, wie man es schon so oft gesehen hat. Tigerland wird den Zuschauer nie mit einer Kampfhandlung echter kriegerischer Auseinandersetzung konfrontieren und erspart sich mit einer Konzentration auf die Ausbildung finanzielle Fettnäpfchen wie eine authentische Kulisse. Das Resultat zieht sich dennoch so geschickt mit Spannung und Action gewürzt aus der Affäre, daß man den asiatischen Schauplatz nicht vermißt. Die Stärke von Tigerland liegt darin, einen zwar klar umrissenen Verlauf zu bieten, jedoch keine eindeutige Position zu beziehen. Wir sehen nur Ausführende mit unterschiedlich kurzen Hebeln, jedoch keine großen Machthaber und Kriegsherren. Genau dies zieht die Verantwortlichkeit jedoch in bürgerliche Nähe und stimmt unter Ausklammerung hoher Autorität, wie sie in entfernten Einsatzgebieten durchaus vorstellbar ist, nachdenklich.

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