Review

Vlado Priborsky, die erste: Valentin´s Tag.

Dem 18-Minüter wird eine Definition zu „Hypochonder" vorgelagert: einen eingebildet Kranken. Protagonist Valentin (Mario L´Ross) glaubt schon sehr lange Zeit, krank zu sein, obwohl sein Arzt (Frens Mike) noch nie etwas bei ihm diagnostiziert hat. Ein letztes Mal lässt er sich jedoch davon überzeugen, Valentin noch einmal gänzlich durchzuchecken. Eine Woche später, am Valentinstag, erhält Valentin den niederschmetternden Befund...

Dass es sich bei Valentin´s Tag um einen Debütfilm handelt, merkt man ihn an einigen Stellen leider deutlich an: Die Darsteller agieren affektiert und besonders Frens Mike merkt man eine gewisse Unnatürlichkeit in seinem Gebaren als Arzt an. Die eher minimalistische Musikuntermalung erinnert an einen Test, was das heimische Keyboard so alles an dramatischer und bedrohlicher Musik hergibt, reicht aber aus, um eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen. Die Kameraführung ist meist solide, zuweilen fällt jedoch die Verliebtheit in visuelle Spielereien wie beispielsweise extremen Zooms (der durch die übertriebene akustische Untermalung unfreiwillig komisch wirkt) auf. Insbesondere der Filmschnitt wirkt jedoch professionell und lassen das Talent von Regisseur und Cutter Vlado Priborsky erkennen, welcher sich für einen Großteil der weiteren filmischen Belange verantwortlich zeichnet.

Zwar kann das Drehbuch mit einer gelungenen Pointe - wohl der einzige Grund, warum Valentin´s Tag in der OFDb unter dem Genre Komödie geführt wird - inklusive überraschender Wendung überzeugen, allerdings wirkt der Film, wie darauf hininszeniert und weißt doch trotz seiner geringen Laufzeit gewisse Längen (insbesondere der Dialog zwischen Arzt und Patient am Anfang) auf. Insbesondere bei einem Blick auf den Nachfolger, Plan B, ist zu erkennen, dass das Konzept von Valentin´s Tag noch etwas zu wenig ausgereift ist, um tatsächlich überzeugen zu können. Was will der Film sein? Drama, Mystery oder doch Komödie? Am Ende setzt er sich zwischen alle Stühle, da ein solcher Genre-Mix - sollte er denn angestrebt worden sein - hier nicht harmoniert.

Um im Gedächtnis haften zu bleiben, fehlt es Valentin´s Tag an der Extraordinarität der Idee und Inszenierung, mit welcher dieser Kurzfilm aus dem Gros von anderen Erstlingswerken herausstechen würde. Was bleibt ist ein mediokres Werk, welches jedoch im Anbetracht der geringen finanziellen Mittel durchaus akzeptabel geraten ist (5/10).

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