Review

Im vierten Zeichentrickfilm nach der legendären Comicserie steht erstmals Snoopy im Mittelpunkt. Da er ständig Charlie Browns Freunde ärgerte, zwingen diese ihn dazu, Snoopy noch einmal in die Hundeschule zu schicken. Auf dem Weg dahin soll Snoopy ausgerechnet bei Peppermint Patty einen Zwischenhalt machen, obwohl diese gar nicht kapiert, dass es sich bei Snoopy um einen Hund handelt.

Für sie ist Snoopy ein knopfnasiger Baseball-Spieler, der dazu noch sehr schweigsam ist, und so ist es nicht erstaunlich, dass es sich Snoopy in Pattys Haus gut gehen und von vorne bis hinten bedienen lässt. Bis nach einer Woche auffällt, dass Snoopy nicht in der Hundeschule aufgetaucht ist und Charlie Brown mit einer Hundeleine bewaffnet bei Peppermint Patty auftaucht.

Bei einer Comicserie, deren Witz und Raffinesse in der entlarvenden Sprache liegt, ist es nur konsequent, dass es sich bei dem nicht sprechenden Hund Snoopy um die ehrlichste Figur handelt. Zwar leistet sich Snoopy eine Vielzahl von Marotten, aber er hat auch keine Probleme damit, diese frei auszuleben. So lebt er seinen Hang zum Luxus hemmungslos bei Peppermint Patty aus, bis diese merkt ,dass der Kleine mit der Knopfnase gar nicht so viel Macht hat, wie er tut, was zur Folge hat, dass er in dem Moment, wo er ihre Hilfe braucht, von ihr gnadenlos ausgenutzt wird.

Dagegen ist ihre Vorgehensweise bürgerlich bis in die Haarspitzen, denn sie bedient ihn zuerst nur deshalb, weil sie glaubt, dass man das von ihr als höflicher Gastgeberin verlangt . Genausowenig hat sie später ein schlechtes Gewissen, ihn quasi als Sklaven zu halten, da sie sich von Snoopy hintergangen fühlt - wer sich zu groß macht, wird tief fallen.

Auch Charlie Brown zeigt sich hier nicht von seiner besten Seite, denn obwohl er ein herzliches Verhältnis zu seinem Hund hat, lässt er sich durch die Anderen ( Synonym für Gesellschaft) unter Druck setzen und bringt seinen Hund damit erst in diese Notsituation. Ähnlich wie in "Der große Kürbis" spielen hier wieder mehr Szenen in Snoopy's Fantasiewelt und es kommt auch zu einer Variante der Musikszene mit Schröder, die aber völlig anders endet und damit zu Snoopys unerfreulicher Situation passt.

Die von mir oben geschilderten Charakteristika sind hier von leichter Hand inszeniert, so dass man "He's your Dog, Charlie Brown" als das geniessen kann, als was es vor allem gedacht ist. Als Hommage an einen eigenständigen Geist, der sich nicht von seiner Umwelt verbiegen lässt und so gelingt Charles M.Schulz auch in dieser Folge wieder ein in seiner emotionalen Wirkung bemerkenswerter Schluß mit einem entspannt sich bei schönstem Sonnenschein auf seine Hundehütte legenden Snoopy (8/10).

Details
Ähnliche Filme