"Tanz der Teufel" von Kultregisseur Sam Raimi gehört nach wie vor zu den beliebtesten Horrorfilmen überhaupt. Hierzulande vor allem durch seine Beschlagname bekannt geworden, war und ist das durchgedrehte Stück immer noch ein beliebter Film, für einen feucht-fröhlichen Grusel- und Splatterabend, vor allem wenn man einige zart besaitete Freunde mit in der Runde hat. Egal ob Gore-Bauer oder nicht, dieser blutige Spaß vereint irgendwie alle, oder zumindest die Meisten. Große Fan des Sam Raimi-Streifens muss dabei auch Underground-Regisseur Jay Lee sein, der mit seinem Film "The Slaughter" einen Film gedreht hat, der hierzulande "Die Teufel bitten um Tanz" als Untertiel erhalten hat und das nicht von ungefähr. Auch wenn eine wirkliche Gleichstellung mit dem Raimi-Streifen natürlich Blasphemie wäre.
"The Slaughter" ist ein kleines, durchaus nett geratenes Horrorfilmchen, das vor allem durch die Ähnlichkeiten zum abgesprochenen Teufelsanz seine Punkte macht. Die Story ist ähnlich, auch hier übernachten vier Freunde in einem Haus, in dem es, nachdem sie den Sukkubus zu neuem Leben gerufen haben, spukt und die Freunde zu wilden, blutgierigen Dämonen werden. Auch wenn das Necronomicon dieses mal nicht der ausschlaggebende Punkt für all das Böse ist, was den Freunden widerfährt, so sind die Anlehnungen an "Evil Dead" teilweise unverkennbar. An Sachen wie Logik und Nachvollziehbarkeit der Handlung happert es zwar, genauso wie an Innovationen, dennoch ist die Geschichte für einen Film wie diesen ausreichend.
Schön zu sehen ist vor allem die Tatsache, dass Regisseur Jay Lee es durchaus drauf hat, Atmosphäre zu schaffen. Auch wenn wirklich beissende Atmosphäre anders aussieht, so kann er doch mit den üblichen Mitteln, wie Nebelschwaden, Dunkelheit und einem schaurigen Anwesen, zumindest ab und an für so etwas wie Gänsehaut sorgen, auch wenn die Professionalität anderer großer Werke nicht auch nur im Ansatz erreicht wird. Langweilig wird es zudem ebenfalls nicht, da auch der Spannungsbogen nicht vernachlässigt wird und somit das ganze Treiben schon hier und da ein paar kleinere Spannungsattacken zu bieten hat.
Und vor allem in Sachen Gore- und Splatter hat "The Slaughter" einiges zu bieten, so dass es beim Eerie Horror Fest sogar zur Auszeichnung "Beste Special Effects" gerreicht hat und das durchaus zu recht. In Sachen Blut- und Gedärm hat "The Slaughter" jedenfalls einiges zu bieten, wenn auch die gezeigten Szenen eher an die Fressorgien aus "DotD" erinnern, als an die aus "Evil Dead". Schön scheußlich sehen die Effekte aber trotzdem aus und sind vor allem endlich mal wieder alte Schule, als irgendwie widerwärtig aus dem Computer zusammen gebastelt. Man spürt schon, dass hier doch einige Freunde und Kenner des Genres beteiligt waren, die ihre Arbeit spürbar gemacht haben. Dagegen sehen die vorhandenen Computereffekte, wie Hände die von unten ins Bild greifen, eher lächerlich aus.
Schade zudem, dass die Schauspieler so mies geraten sind. Kennen tut man sie zwar allesamt nicht wirklich aber nach Anblick von "The Slaughter" ist man daran auch gar nicht mehr interessiert. Viel zu untalentiert stackseln sie durch die Gegend, viel zu hohl wirkt ihr komplett gewollt wirkendes Auftreten. Da waren Bruce Campbell und Konsorten damals jedenfalls wesentlich besser.
Fazit: "The Slaughter" ist nicht mehr rund nicht weniger als eine durchaus annehmbare Splatterbombe, die vor allem in größerer Runde Freude machen dürfte. Die Story ist (fürs Genre) akzeptabel, die Atmosphäre hat ihre Momente und in Sachen Splatter- und Goreeffekte kann man auch zufrieden sein. Nur die Darsteller hätten, selbst für einen Film dieser Art, ein wenig besser sein dürfen. Aber wer nicht zu viel erwartet und sich im Bewusstsein behält, das dies ein Film von Fans für Fans ist, der wird sicher nicht so sehr enttäuscht werden. Für nach anhaltende Eindrücke, sowie Sam Raimis Erstlingswerk, reicht es aber nie!
Wertung: 6/10 Punkte