Review

Als damals die Nachricht kam, Jackie dreht eine Drei Männer und ein Baby Komödie dachte ich nur o mein Gott, dass kann doch nur schief gehen. Und mit dieser Meinung stand ich nicht alleine da.
Hätte ich damals schon gewusst, dass dieser Mix dabei doch so gut funktioniert, wäre ich sicher nicht so skeptisch gewesen.

Rob B Hood ist also der neueste Streich von Jackie Chan, der nach wie vor ein enormes Publikum ansprach ( allein in Asien hat der Film bis jetzt über 20,4 M USD eingespielt) und nebenbei, glaubt man den vielen positiven bis sehr guten Kritiken die im Internet so rumschwirren auch gut beim Filmpublikum ankam. Im Gegensatz zu The Myth, der meiner meinung nach einfach Geschmacksache ist und teilweise ein paar größere bzw kleinere Macken hat.

Bevor ich jetzt mit meinem ausführlichem Review beginne möchte ich noch vor einigen SPOILERN warnen. Also wer nicht zu viel Wissen will, sollte lieber nicht weiter lesen.

Erste Grundvoraussetzung um diesen Film wirklich genießen zu können, lasst euch von der Baby Story nicht abschrecken!Der Film ist jetzt nicht ein weiterer Drei Männer und ein Baby Verschnitt. Teilweise mag dies zwar zutreffen, aber zum gößten Teil handelt es sich um einen waschechten Jackie Chan Film getarnt als Gauner Komödie mit leichtem Hauch zu Drei Männer und ein Baby.

Zwar mag Jackie in dem Film völlig anders agieren als der normale Jackie, aber vom Grundtyp bleibt es Jackie. Anders ja, aber doch irgendwie wieder nicht. Dass mag jetzt verwirrend klingen aber so ist es. Jackie macht als Gangster wirklich Sachen die er sonst in keinen Film machen würde ( wobei auch hir eine Steigerung ins abgrundtief bösere zumindest mir persönlich sehr willkommen gewesen wäre). Auch ist der von jackie im Film verkörperte Einbrecher absolut Spielsüchtig, was ihn des öfteren in Probleme verstricken wird. Dennoch vom Grundzug aus gesehen bleibt es ein Jackie Chan Characktere.

Dass dabei die Szenarien des öfteren nur in der Nacht stattfinden stört dabei überhaupt nicht. Gerade das erste Drittel, bei dem Jackie und Louis Koo in regelmässigen Abständen auf Diebestour gehen ist für mich aus rein filmischer Sicht schon ein wahres Freudenfest. Wirklich genial wird Action mit Humor und Einbrechersituationen kameratechnisch und musikalisch wirklich perfekt in Szene gesetzt. Da ensteht wirklich eine tolle Stimmung beim Ansehen des Films.

SPOILER ANFANG
Die erste Szene verfolgt Jackie und Louis beim Einbrechen in ein Krankenhaus. Mediakmente bringen anscheinend viel Geld.
Da wird man mal kurz kameratechnisch sehr spannend eingefangen in die Kunst des Safeöffnens eingeführt. Danach folgt Action wie nicht anders zu erwarten. Dabei wird nicht einfach nur irgendwie herumgekämpft. Vielmehr handelt es sich um eine Flucht mit Anerandereihung von Stunts und Humor. Man merckt allein schon in dieser Szene, dass die Macher sich viel Gedanken über den Film gemacht haben.

Ist dies überstanden folgt eine Einblendung von Aneinandereihungen des täglichen Verbrecheralltags und den daraus konsultierenden Konsummöglichkeiten der beiden.
Mal wird über den Dächern Hongkongs herumgeturnt, Safes in die Luftgesprengt oder einfach mal aus dem Fentser einens rießeigen Appartmentkomplex herausgekrachselt um dass dafür erworbende Geld dann in Frauen (Louis) oder auch div. Glückspielen zu vermplempern ( Jackie).
So kommt es wie es kommen muss. Beide sind wieder pleite und der Oberboss Michael Hui ist auch pleite, da auch er ausgeraubt wurde.
Da muss ein lukrativer Job her. Da kommt eine Baby Entführung gerade recht.

Die Baby Entführung entpuppt sich als stylistisch sehr ansehnlichen Einruch mit anschließender Fluchtfahrt, was zwangsläufig Klischee komm her, dazu führt, dass Michael Hui geschnappt wird und die beiden mit dem Baby allein zu recht kommen müssen.

SPOILER ENDE

Dass war jetzt im Grunde genommen die Beschreibung der ersten halben Stunde.

Um vielleicht zu der Konstellation Chan und Louis zurückzukommen. Diese funktinoiert einfach wunderbar. Die beiden ergänzen sich wirklich vollkommen und beide geben hundert Prozent. Man merckt auch, dass die zwei einen Mordspass an der Sache hatten.

Humor wird im Film Rob B Hood großgeschrieben. War die erste halbe Stunde durchgängig humorvoll aber teilwiese doch mehr Actionlastig, erweist sich die nächste Stunde weniger Actionlastig mit dafür mehr Humor. Dabei kommt es zu den für Jackie Filme typischen Situationshumor gepaart mit Jackie Humor. Stellenweise bietet der Film richtige Brüller und ist auch teilweise ziemlich albern, was ich sehr mag. Aber es bietet jetzt nicht Blödelhumor wie man es aus den Teasern erwartet. Der Humor ist stets passend zur Szene und macht gerade diesen Film zu einem seiner lustigsten.
Eine der besten Szenen findet auch in Jackies Zimmer statt, bei der einiges an Action und Humor geboten wird.

Davei vergisst Regisseur Benny Chan auch die Action im zweiten Drittel des Films nicht.

Spoiler Anfang:

Unter anderem wird uns eine leider recht kurze aber schön anzusehende Trampolinactionszene geboten sowie eine der besten und einfallsreichsten Autoverfolgungsjagden ( Ohne Einsatz von GCI versteht sich) seit Who Am I und der wirklich sehr einfallsreiche Kampf Jackie vs Yuen Biao vs alle. Dabei wird gerade durch den Aufbau von Jackies Zimmer ( Matartzen im Wohnzimmer, geheime Fluchtwege und Geheimfächer) so einiges an Ideenreichtum geboten. Sehr spektakulär.

Spoiler Ende

Dass letzte Drittel macht es dann leider aus. Zwar wird der Actionanteil nochmal sehr hochgeschraubt doch der Humor ist leider fasst ganz dahin. Lediglich in den Kämpfen wurde nochmal Humor eingepackt. Dabei kommt es zu einigen sehr rührenden Szenen, aber teilweise wurde etwas zu dick aufgetragen.

Nebenbei ist der Film mit einer Lauflänge von 134 min viel zu lang. Zwar wird einem nie wirklich langweilig aber diese Laufzeit starfft den Film schon ein wenig und vermindert dass enorme Tempo mit dem es in der ersten halben Stunde zur Sache ging.
Wäre der Film nur vielleicht 110 min wäre er wirklich perfekt.

Deshalb vergebe ich ihm nur 8,5 von 10 Punkten also gerundet 9 Punkte.

Spoiler Anfang
Um vielleicht noch mal zur Action zurückzukommen. Wo Chan drauf steht ist auch Chan drinn. Jackie mag zwar nicht mehr so schnell und agil sein wie früher, aber dass gezeigte in dem Film übertrifft wahrscheinlich dass meiste was in den letzten Jahren so gedreht wurde. New Police Story war schon spektakulär, Rob B Hood ist noch spekakulärer. Es werden perfeckte Stunts vollbracht ( bauchlängs herabrutschen eines Geländers, harte Stürze durch Glasstiegen und auf den harten Boden)
Die Action ist stets Abwechslungsreich und bietet noch nie dagewesene Szenen. Herabspringen eines Hochhauses von einem Lüftungsschacht zum anderen, herabrutschen eines Abwasserrohres, vor einem Roaler Coaster flüchten und Herumturnen auf einem Rießenrundrad sind Beispiele dafür.
Und auch die Kämpfe sind gewohnt temporeich, witzig und voller Stunts, so dass teilweise der Flair der 80 er Jahre aufkommt.
Und Jackie beweisst auch mal wieder, dass er wirklich einer der verrücktesten in dem Genre ist. Ich glaube viele werden sich noch an Rumble in the Bronx errinern, als Jackie mit gebrochenem Fuss weitermachte. In Rob B Hood brach er sich zwar nichts, aber beim Endkampf zeigte er trotz einer schmerzhaften Rippenbrellung und Grippalem Effekt eine erstaunliche Leistung. Man könnte fast schon meinen, dass er beim Drehen dieser Szene kerngesund war.

Fazit:

Was bleibt mir also zum schlußendlichen Fazit zu sagen. Die jenigen, die mit Der Mythos nicht so begeistert waren werden wieder ihre Freude haben.
Die Action ist erlesen, der Humor spritzig und frisch und die Kameraführung von überzeugender Qualität. Der Soundtrack ist auch stets passend und gut. Jegendlich zu lang ist der Film und gegen Ende wird es zu ernst.
Kann ich eigentlich uneingeschränkt jedem empfehlen.

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