Review

„Connor’s War“ ist ein typisches DTV Produkt welches inzwischen ständig von den großen Studios veröffentlicht wird. Zwar diesmal keine Fortsetzung zu irgendein Kinoerfolg, aber ähnlich produziert und ohne einen besonderen funken Originalität.

Der ehemalige Naughty By Nature Rapper Treach spielt einen der besten Geheimagenten die es gibt, erblindet aber bei dem Einsatz die First Lady zu retten. 3 Jahre später lebt er abgeschieden, aber immer noch sehr Fit (die Trainingsmethoden werden gut gezeigt), bis er von seinem ehemaligen Chef wieder rekrutiert wird. Dieser kann ihn durch eine neue Methode kurze Zeit, das Augenlicht zurückgeben und so erfüllt Connor seine Mission um kurz darauf zu erfahren dass er hereingelegt wurde. Wieder Blind macht er sich mit der Assistentin des Arztes auf um seinen ehemaligen Boss zu stellen…

Der Film wirkt wie aus dem Baukasten eines Filmstudios. Es wird nichts Neues geboten, Überraschungen gibt es keine, der Look ist Professionell, das Budget reichte anscheinend aus um in Amerika (oder Kanada, bin mir nicht ganz sicher)zu drehen und so schimmert auch nichts Billiges an dem Streifen durch. Dennoch passiert auch nicht sehr viel. Die Einführung von Connors nimmt schon fast die Hälfte des Filmes ein, so dass die eigentliche Handlung zu flott abgespult wird. Na gut, die Handlung reicht sowieso vermutlich nur für eine 45 Minuten Serienfolge und dabei gibt es auch nicht besonders viel Action. Wenn, ist diese ebenso standardisiert wie die ganze Inszenierung von Nick Castle, der immerhin die Storys zu „Escape From New York“ und „Hook“ schrieb, aber auch im Kino Komödien wie „Dennis The Menace“ und „Mayor Payne“ inszenierte. So sind die kurzen Schießereien nach Schema F eingefangen wurden, ohne eine besondere Choreographie zu bieten. Leider ist die Action auch noch zu Rar um den Film damit besser dastehen zu lassen.

Aber ich muss auch gestehen dass der Film trotzdem nicht langweilig war. Treach („Love And A Bullet“, „Feast“) macht inzwischen eine gute Figur vor der Kamera (ihn fand ich schon in dem Seagal Heuler „Today You Die“ am besten). Leider kann er auch hier nicht richtig seinen gestählten Körper in die Actionschale werfen. Hoffe das er in der Fortsetzung zu „Art Of War “ (ja, den mit Snipes) mal einige gute Actionszenen zeigen kann. Aber bei einem Joe Halpin Drehbuch…

Wie auch immer. Hier agiert er recht ordentlich, auch wenn seine Blindennummer teilweise typisch gestellt wirkt. Ich hätte mir übrigens bei dem Thema eher einen Blinden a la „Blindman“ oder „Zatoichi“ gewünscht, aber bei der Darstellung bleibt der Streifen ziemlich realistisch. Aber Treach macht schon was her und vor allem harmoniert er gut mit Nia Peeples („Half Past Dead“, übrigens für ihr Alter noch ziemlich attraktiv) die eher unfreiwillig zu seiner Partnerin wird. So gibt es zwischen den beiden einige nette Dialoge, ebenso wie zwischen Treach und einem Nachbarn der im Rollstuhl sitzt, sowie die ein oder andere Szene die recht humoristisch eingefangen wurde(die Sache mit dem VW Bus).

Fazit:

08/15 Action-Thriller der nicht viel falsch macht, aber auch nicht über dem üblichen Mittelmaß einer typischen DTV Fortsetzung hinaus kommt. Die Darsteller sind zwar alle OK, aber eine etwas bessere Story und etwas mehr Action hätte den Film gut getan. Vor allem weil man den Eindruck hat, das da vom Budget mehr möglich gewesen wäre. Die Inszenierung von Nick Castle bringt die 84 Minuten anständig über die Runde, kann aber auch kein Highlight verbuchen. So bleibt ein Streifen übrig, über den man sich nicht besonders ärgern muss, aber auch nicht in Erinnerung bleibt. Durchschnitt halt.

Details
Ähnliche Filme