Grausige Filme gibt es viele, doch Filme die wirklich am Bodensatz des Erträglichen schwimmen sind eher selten. Irgend etwas haben die meisten Streifen eigentlich immer, dass man sie doch noch aus den tiefsten Untiefen des Filmsumpfs retten kann. Aber so manches Filmfäkal gehört nun einmal wirklich da unten hin, denn es ist manchmal einfach nichts Brauchbares zu finden und sei es auch nur das geringste Bisschen. Einer der letzten dieser Art von Filme war John Travoltas "Battlefield Earth", jene unglaublich miese Zelluloid-Scheisse, die wirklich sowas von schlecht war, dass man dafür kaum irgendwelche Worte findet. Und der Nachfolger ist nun 2007 wohl gefunden. Denn was "Die letzte Legion" dem Zuschauer bietet, ist wirklich hundserbärmlich.
Nein, also wann das letzte Mal so ein riesen Fass unerträglicher Gülle über den Zuschauer vergossen wurde, ist wirklich kaum auszumachen. Denn hier stimmt wirklich gar nichts, weder aus ernster noch auch trashiger Sicht. Schon die Story ist grausig und regelrecht eine Frechheit. Es geht um den jungen Kaiser Romulus Augustus, dessen Mutter und Vater von den grausigen Goten getötet werden und ihn zum jüngsten Herrscher Roms machen. Da ein paar Bösewichte und ein Obermacker mit Maske dies aber gar nicht gerne sehen, muss er sich mit allerlei Mordversuchen herumschlagen und mit einigen seiner Anhänger in den Kampf ziehen, wartend auf die sagenumwobene 9. Legion, mit dessen Hilfe er das Böse bezwingen will. Seelische und moralische Unterstützung erhält er dabei vom weisen Zauberer Ambrosinus, der mit dem Jungen zum Schluss noch etwas ganz anderes vorhat... Geschichtlich an die berühmte Artus-Saga angelegt, bzw. als Vorgeschichte zu verstehen, vereint sich die Geschichte schon nach wenigen Momenten in absolute Nichtigkeiten. Dämliche Kämpfe, unglaublich miese Figuren, Dialoge zum davonlaufen, Lächerlichkeiten bis zum abwinken und wirklich nichts, was auch nur im Ansatz irgendwo spannend oder interessant werden könnte, rauben dem Zuschauer schon nach wenigen Minuten jegliches Interesse. Zudem wird auch auf Logik nichts gegeben. Wenn man so möchte ist der Streifen sogar ein einziges Logikloch. Pfui, kann man da nur sagen.
Dazu eine Umsetzung, die ebenfalls zum erbärmlichsten gehört, was man seit langem auf der Leinwand durchleben musste. Da wird nicht nur unglaublich schlecht geklaut, sondern dies auch noch ganz dreist als eigene Kreation ausgegeben. Egal ob "Star Wars", "Robin Hood" oder (vor allem) "Der Herr der Ringe", bei allem was irgendwie in die Fantasyschiene gehört, wird hier seiner Ideen beraubt, ohne auch nur ein spürbares Dankeschön dafür zu erfahren. Und dann noch das ganze Drum und Dran. Angefangen bei den Kostümen, bei denen man echt nicht weiß, welcher blinde Kostümdesigner da ernsthaft der Meinung war, dass so die Helden aus Fantasysagen aussehen. Ein Kostüm lächerlicher als das Letzte, nicht auch nur ein Kostüm, dass die Schauspieler wirklich "kleidet". Dann die Kulissen, die, abgesehen von den einigermaßen traumhaften Gebirgen, ebenfalls grausig sind. Egal ob billige Pappkulissen, schlechtes Blue-Screen-Verfahren oder einfach Gegenden, die hinten und vorne nicht zum Gezeigten passen, wo die Schauspieler hier rumstapfen ist schon nicht mehr heilig. Dazu dann noch einige grausig schlechte SFX-Effekte und eine Musikuntermalung, die nicht nur dreist bei Wagners "Parzival" geklaut wurde, sondern auch noch stets und ständig die Gleiche ist und ebenfalls null und nichtig zum Gezeigten passt. Selbst als eiserner Filmfreak ist man da fast schon gewählt, den Kinosaal zu verlassen.
Nun gut, jetzt könnte man natürlich meinen, dass das Ganze so derart schlecht ist, dass man als Trash-Freak schon wieder seine diebische Freude daran haben könnte, doch dem ist leider nicht so. Denn auch wenn sicher hier und da einige dreckige und unfreiwillige Lacher versteckt sind, so ist das Ganze doch alles in allem eher rotzlangweilig. Die Abwechslung ist hier auf einem drastischen Minimum, es gibt kein Tempo und stets und ständig besteht die Handlung wirklich nur aus den ewig gleichen Elementen, die bis zum Ende immer wieder durchgezogen werden, egal ob es nun an der gewählten Stelle gerade passt, oder nicht. Die Lacher, die man vielleicht hier und da am Anfang noch hatte, verändern sich viel zu schnell in reinsten, verärgerten Spott und großem Grummeln darüber, was man in den letzten 100 Minuten nicht alles Sinnvolleres hätte tun können. Selbst Trash-Perlen wie "Die Barbaren" oder "Troll 2" wären da eine sinnvollere Zeitvertreibung, als dieser todlangweilige Scheißdreck.
Und um dem ganzen Treiben nun noch den endgültigen Todesstoß zu versetzen, geben auch die Schauspieler hier allesamt eine ihrer schlechtesten Leistungen ab. Angefangen bei Sir Ben Kingsley, vor langer Zeit mal einer der besten Schauspieler überhaupt, der nun wohl aus argsten Geldproblemen selbst beim hinterletzten Mist mitmacht. Schon seine Leistung in"Bloodrayne" war weit unter seinem Niveau, doch was er uns hier abliefert ist definitiv der Tiefpunkt seiner Karriere. Dann weitere bekannte Miemen wie Colin Firth, Peter Mullan oder auch John Hannah, welche aber ebenfalls allesamt weit unter ihrem Niveau spielen. Nur der kleine Thomas Sangster agiert alles in allem vielleicht noch so weit zufriedenstellend, doch seine eklatant nervige Rolle versagt ihm dennoch jede Sympathie. Kasperletheater, kann man da nur sagen.
Fazit: Mit "Die letzte Legion" ist nun endgültig der Tiefpunkt im Kinojahr 2007 erreicht, wenn nicht sogar der Tiefpunkt für viele vergangene und noch kommende Jahre. Die Geschichte ist grauenhaft, die Ideen unglaublich lächerlich, die Inszenierung furchtbar dilettantisch und das Schauspiel der Darsteller ein einziges Trauerspiel. Nein, hier ist wirklich nicht eine Minute des gesamten Films genießbar, da man innerlich aus dem Heulen über die verschwendete Zeit nicht herauskommt. Wer also mal wieder jemanden so richtig eins in die Fresse haun möchte, und dabei aber auf Gewalt verzichten will, der dürfte mit einer Kinokarte zu diesem Film genau die Wirkung erzielen, die er möchte: Nämlich unerträgliche Schmerzen! Aber Vorsicht! Das man danach vom "Beschenkten" selbst blutig geschlagen wird, ist nicht ausgeschlossen!
Wertung: 1/10 Punkte