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Mit „The Hills have Eyes“ hat Alexandre Aja einen modernen Klassiker des Terrorkinos geschaffen und der Erfolg des Streifens schrie gerade zu nach einer Fortsetzung. Da Aja allerdings mit neuen Taten beschäftigt war, stand er für ein Sequel nicht mehr zur Verfügung. Daraufhin ließ man den deutschen Regisseur Martin Weisz ans Ruder, welcher schon mit „Rohtenburg“ Erfahrung im Horrorgenre gesammelt hatte.

Story: 2 Jahre sind vergangen seit die Familie Carter von den Mutanten angegriffen und fast komplett getötet worden war. Das Militär ließ daraufhin das Gebiet aufräumen. Als ein paar Wissenschaftler die Wüstengegend erkunden werden sie binnen kürzester Zeit von den Mutanten regelrecht abgeschlachtet. Kurze Zeit später findet sich eine Trainingsgruppe der Nationalgarde in dem Gebiet ein. Doch auch sie machen bald Bekanntschaft mit den Mutanten und werden nach und nach dezimiert.

Anfangen tut der Film mit einer wirklich atmosphärischen Geburtsszene. Eine halbnackte Frau liegt gefesselt auf einem Bett. Sie schreit sich die Seele aus dem Leib und kurz drauf gebärt sie ein deformiertes Kind. Plötzlich erscheint einer der Mutanten und erschlägt die Mutter.

Mit dieser harten und intensiven Szene beginnt nun Weisz’ Sequel und macht Hoffnung auf einen spannenden Terrorfilm. Doch diese Hoffnung soll schnell verpuffen. Leider ist dies die fast einzige Szene in der nur eine Spur von Terror aufkommen mag. Lediglich eine spätere, kurze Vergewaltigung vermag noch in der Hinsicht zu überzeugen.

Alles was Alexandre Ajas Film ausgezeichnet hat fehlt in diesem Werk vollkommen: Die Einführung der Charaktere und die damit verbundene Entwicklung der Sympathie für die Figuren, der langsame Aufbau der Spannung und der Atmosphäre die in einer der intensivsten Terrorsequenzen der letzten Jahre gipfelte und den Film daraufhin zu einem brutalen Splatterfilm mutieren ließ.

Martin Weisz dagegen lässt seinen Film zu einem plumpen Actioner verkommen, welcher fast jegliche Spannung vermissen lässt. Es kommt keinerlei Sympathie mit den Darstellern auf und es einem vollkommen egal ob die nun ins Gras beißen oder nicht. Wer nun aufgrund der Freigabe ab 18 auf einen brutalen Splatterfilm hofft wird auch enttäuscht werden. Es wird zwar hier und da ein bisschen gemetzelt, aber im gesamten bleibt„The Hills have Eyes II“ hinter seinem Vorgänger und den anderen aktuellen Horrorfilmen zurück. Sowohl vom Blutgehalt als auch vom Härtegrad. Hier ein bisschen Blut, da ein abgetrennter Körperteil und dort mal eine Hacke die einen Körper durchbohrt.

Die Effekte an sich sind gut gemacht, daran gibt es nichts zu rütteln und auch die Masken der Mutanten sehen nicht schlecht aus. Die Effektmeister Berger und Nicotero haben hier mal wieder saubere Arbeit geleistet. Aber was bringt es wenn man ansonsten nur beobachten kann wie die Soldaten ziellos durch die Wüste laufen und auf Mutanten ballern oder in der zweiten Hälfte des Filmes ziellos durch die unterirdischen Höhlen kraxeln und auf Mutanten ballern.

„The Hills have Eyes II“ ist eine wirkliche Enttäuschung. Alexandre Ajas Vorgänger war exzellentes Terrorkino und einer der besten Horrorfilme der letzten Jahre. Martin Weisz’ Film nicht mehr als ein schwacher Ableger der in gerade mal 2 Szenen auch nur annähernd Terrorfeeling aufkommen lässt. Gute Effekte und viel Blut sind halt kein Garant für einen guten Film.

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