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Deutsche Filme haben es an der heimischen Kinokasse schwer. Mit wenigen Ausnahmen - der Erfolg der „7 Zwerge"-Reihe verdutzt doch angesichts der recht niederen Klasse der Filme sehr - führen Filme aus heimischer Produktion doch eher ein Schattendasein. Etwa 1,8 Mio. Kinozuschauer beim „Wixxer" veranlassten nun Oliver Kalkofe und Co. dazu, nochmals auf persiflierende Mörderjagd zu gehen. Doch leider wurde dabei ein ums andere Mal das Haltbarkeitsdatum der Gags deutlich überschritten.

Die arg simpel geratene Story: Chief Inspector Even Longer (immer noch herrlich knurrig: Oliver Kalkofe) und sein Partner Very Long (Bastian Pastewka) haben bemerkt, dass der „Wixxer" doch nicht der war, für den sie ihn hielten: Rather Short ist tot und die Morde gehen dennoch weiter. Very long steht dabei ganz oben auf der Abschussliste und auf einer geplanten Aristokraten-Hochzeit soll eine Bombe gezündet werden. Die Spur führt ins Adelshaus der Dickhams, wobei auf der Mördersuche die Liebe Even Longers zur Tochter des Lords Dickham (Joachim Fuchsberger) keine unwesentliche Rolle spielen soll...

Der Titel dieses Sequels, „Neues vom Wixxer", ist irreführend. Das Schema des ersten Films, der nur durch seine Originalität an Klasse gewann, wird nur geringfügig variiert weitergeführt. Dabei scheinen die Drehbuchautoren und zugleich Hauptdarsteller Pastewka, Kalkofe und Welke sichtlich überfordert gewesen zu sein: Die Handlung ist so hanebüchener Unsinn, dass dem halbwegs logisch denkenden Mensch schon ab etwa der Mitte des Films das ein oder andere Kopfschütteln abgeht. Die Auflösung um die Identität des „Wixxers" ist überkonstruiert, die Gags des ersten Films wurden zum größten Teil einfach noch einmal aufgewärmt. Zugegebenermaßen kann man einige Male herzhaft lachen - so zum Beispiel, wenn der köstliche Christoph Maria Herbst als „Hatler" auch nur die Leinwand betritt. Selten hat man solch unterschwellige Ironie um deutsche Vergangenheitsbewältigung im Kino gesehen. Oder wenn in der Pathologie ein Kindergeburtstag mit allerlei Gekröse gefeiert wird. Auch die Sache mit drei fiktiven Werbespots mitten im Film war eine originelle und äußerst witzige Idee („das Rambo-Sparabo" mit „onanierenden Ottern" und „pissenden Fischen"). Leider jedoch obsiegt letztendlich der Flachwitz und die „Story" - insofern man in einer mehr oder minder gelungenen Nummernrevue davon überhaupt reden kann - ertrinkt in Blödeleien, die nur selten durch offensichtliche Filmreferenzen als „Edgar Wallace"-Film-Parodie taugt. Einige Gastauftritte von Achim Menzel in der Nervenheilanstalt oder Roberto Blanco als Bodyguard sorgen zwar dafür, dass „Neues vom Wixxer" meist kurzweilig bleibt, helfen den Film aber nicht wirklich, jenseits der handwerklich soliden Inszenierung mit passablen Effekten Klasse zu offenbaren. Dazu gibt es zu viele Unstimmigkeiten besonders im Drehbuch.

Fazit: „Witz komm raus, du bist umzingelt", dürfte man einige Male leise seinem Sitznachbarn im Kino murmeln hören. „Neues vom Wixxer" gibt es nicht wirklich zu erzählen - dafür sind die Gags teilweise zu abgestanden und die absurde „Handlung" macht keinen Sinn. Als kurzweilige Kalauer-Farce für alle Leute, die hin und wieder einmal herzhaft lachen und dabei wenig nachdenken wollen, ein unterhaltsames Sequel..     

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