Krasser Kurzfilm von Gaspar Noè der bereits den optischen Stil seines Meisterwerkes „Irreversible“ vorwegnimmt. In der Tat kommt einem der siebenminütige Kurzfilm so vor wie die ersten 15 Minuten in „Irreversible“: Dafür sprechen die hektischen Schnitte, die entfesselte Kameraführung und die explizit dargestellte Pornographie. Es handelt sich hierbei um einen Experimentalfilm ohne Handlung, in dem ausschließlich entgleiste Sexualität thematisiert wird.
Der ganze Film besteht aus einer Orgie und hauptsächlich an aus der Analvergewaltigung einer Frau, unter den Augen mehrerer Schaulustiger. Noè geht sogar so weit eine Sodomie-Szene zu zeigen, obwohl es sich um einen Fake handelt geht er damit ganz schön weit und erzeugt damit eine große Kontroverse: Kann so etwas überhaupt noch als Kunst bezeichnet werden? Meine Antwort darauf schlicht.: Aber sicher.
Denn der unglaublich aggressive Stil des Regisseurs ist im Moment unerreicht und revolutionierte das europäische Kino mit nur zwei langen Filmen. Die Kurzfilme entziehen sich total dem narrativen Film und sprechen damit von vorne herein nur ein aufgeschlossenes Publikum an.
„Sodomites“ ist, ähnlich wie „Menschenfeind“ und „Irreversible“ alles andere als ein positiver Film: Die Sexualität wird reduziert auf die aggressive und gewalttätige Seite und somit entsteht ein sehr nihilistisches Gesamtbild ohne Moral oder große Aussage. Doch optisch gelingt ein sehr suggestives Werk mit hohem künstlerischem Wert.
Fazit: Für Fans des Franzosen absolut empfehlenswert da die herausragende Inszenierung schon viel vom reichhaltigen Können des Machers zeigt. Übrigens spielt auch Noès Stammschauspieler Phillipe Nahon eine kleine Nebenrolle...
Daher 8 Punkte