Pepe Danquart galt einst als eines der viel versprechendsten deutschen Regietalente: 1994 gewann er für seinen Kurzfilm „Schwarzfahrer" einen Oscar. Doch im Nachhinein blieben dennoch große Regieangebote in seiner Karriere aus und er dreht seitdem verstärkt Dokumentarfilme („Höllentour", 2004 und „Am Limit", 2006). Eines seiner bekannteren Werke ist „Semana Santa", eine mäßige Direct-to-DVD-Produktion.
In Sevilla geht während der „Semana Santa", der heiligen christlichen Woche der Osterzeit, ein Mörder um: In Mönchsgewand tötet ein Irrer scheinbar willkürlich Menschen. Die zurückgekehrte Polizistin Maria Delgado (Mira Sorvino) und Inspektot Quemada (Olivier Martinez) ermitteln und finden heraus, dass die Spur des Mörders bis ins Regime von Franco vor dem 2. Weltkrieg zurückreicht...
Sehr auffällig an dieser trotz der zwei bekannten Gesichter kleinen Produktion ist, dass schon im Vorspann zahlreiche deutsche Finanziers des Films genannt werden. Dies lässt aufgrund der Ansiedlung des Films in Spanien folgende Vermutung zu: „Semana Santa" ist ein europäisches Patchwork minderer Qualität. Dies trifft beinahe vollständig zu: Die seltsam abgehackt geschnittene und durch ihr geringes Tempo nur wenig spannende Thrillerhandlung um einen mordenden Mönch erinnert doch etwas unfreiwillig an Edgar Wallace. Mit zunehmender Dauer wird der Plot immer nebulöser, ohne dass sich ein Motiv erschließt. Hier und da ein etwas blutiger Mord, hin und wieder eine kleine Verfolgungsjagd: Actionsequenzen gibt es nur wenige zu sehen. Mira Sorvino (Oscar für „Geliebte Aphrodite", 1995) spielt die Rolle der gebrochenen Frau souverän, Olivier Martinez („Untreu", 2002) wirkt allerdings als zynischer Macho etwas gelangweilt. Allein die erlesene Bebilderung des Films ist wirklich nett anzusehen und lenkt von den durch allzu viele wenig plausible Wendungen und Konstruktionen zu verbergen versuchten Untiefen im Drehbuch ab.
Fazit: Mäßiger Thriller in hübschen Bildern. „Semana Santa" ist aufgrund seiner schleppenden, verwässerten Inszenierung und seiner konventionellen Story eine unterdurchschnittliche Direct-to-DVD-Produktion, die schauspielerisch immerhin recht solide geraten ist.