Quentin Tarantino hat mit seinen Filmen etwas geschafft, was außer ihm nur die Wenigsten schaffen. Er hat es geschafft, mit nur 3 Filmen zum absoluten Kultregisseur aufzusteigen. Vor allem seine ersten beiden Streifen "Pulp Fiction" & "Reservoir Dogs", gehören zum Besten vom Besten. Nun kommt mit "Kill Bill" sein 4. Streifen in die Kinos und schafft es locker seine Vorgänger noch einmal um ein vielfaches zu übertrumpfen. Denn "Kill Bill" ist ein Meisterwerk, wie es kaum ein Zweites gibt!
"Kill Bill Vol. 1" ist eine völlig überdrehte, höchst blutige und dabei absolut amüsante Gewaltorgie, die in visueller Sicht überzeugender denn je geraten ist und durch, teils, in dieser Fülle, nie da gewesenen Stilmittel an absoluter Genialität gewinnt.
Storymäßig hört sich Ganze allerdings erst einmal altbacken an!
Eine "Braut", will sich an ihren Peinigern, die sie vor 4 Jahren versucht haben zu töten, rächen.
Gerade höchst anspruchsvoll klingt das nicht gerade. Doch die Erzählweise und der große Ideenreichtum, die den Streifen ausmachen, lassen schnell darüber hinweg sehen.
Tarantino erzählt die Geschichte seiner Heldin nicht geradlinig, sondern wild durcheinander. In Kapitel eingeteilt, ist jedes Kapitel eigentlich komplett anders, als das Vorhergehende und passt doch 100% rein! So fängt er z. Bsp. mit dem 2. Kapitel an, das an typische Hollywood-Kampf-Action erinnert, bevor er sich der Vorgeschichte, im leichten Western-Stil, widmet, um danach, als Anime-Film, die Biographie von einem ihrer Peiniger zu erzählen. Und ab Kapitel 4 läuft dann alles zum typisch asiatischen Martial-Arts-Film über! Oder doch nicht?
Nicht verwirrend, aber hübsch anders, als wenn alles von A - Z laufen würde.
Die eingesetzten Stilmittel sind stark ausgeprägt und ziehen sich durch den ganzen Film. Mal Schwarz-weiß, mal bunt. Manchmal ruhig, manchmal unheimlich wild. Mal ziemlich albern, mal ganz ernst.
Die Stilmittel sind einfach bunt gemischt, und niemals gleicht sich Eines dem Anderen!
Die eingesetzte Brutalität ist arg übertrieben und sicherlich ein Dorn im Auge eines jeden Menschen, der Gewalt im Film verachtet. Für den geneigten Tarantino-Fan, dem Fan von asiatischen Kampfstreifen aber genauso sehenswert, wie für die überall verstreuten Splatter-Kids! Und damit das ganze nicht geschmacklos wird, überspitzt Tarantino seine Blutorgien derart, dass man sie in keinster Weise ernst nehmen kann, sondern sich nur (auf eine perverse Art und Weise) unterhalten lässt!
Große Klasse ist auch die tolle stimmungsvolle Musik. Eigentlich passt sie immer, irgendwie, so gar nicht zu den einzelnen Szenen. Doch gerade sie macht die einzelnen Szenen und ihre Wirkung erst komplett.
Und als Letztes seien auch die Darsteller hiermit gelobt! Allesamt spielen sie auf höchstem Niveau. Vor allem Uma Thurman tobt sich in ihrer "One-Woman-Show" so richtig aus.
Fazit: Tarantinos absolutes Meisterwerk (Teil 1), das seine eh schon genialen Erstlinge fast alt aussehen lässt. Voll gepackt mit allem was ein guter Tarantino braucht. Schwarzer Humor, packende Kämpfe, brutale überspitzte Gewalt und Blut in Hülle und Fülle. Gepackt in einen ungewöhnlichen und rasanten Erzählstil unterhält der, in jedem Punkt perfekte, Film von der ersten bis zur letzten Minute! Hoffentlich hält Vol. 2 diese Klasse!
Ich hätte nie gedacht dass ich das jemals wieder schreiben werde aber: "Ich glaube ich habe hier einen meiner absoluten Lieblingsfilme gesehen!";o)
Wertung: 10/10