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Ein paar Ganoven wollen ihre Widersacher, allen voran Harris, aus dem Weg schaffen. Gegenstand der Vendetta ist "der Koks", wie es so schön heißt. Zugegebenermaßen wirken die Gangster aufgrund ihrer B-Moviedarstellung eher wie Eierdiebe, einzig David Warbeck reißt noch etwas heraus. Dem leider viel zu früh Verstorbenen ist dann auch der Film gewidmet, nette Geste. Streitereien und Abzockereien unter Kollegen sind an der Tagesordnung, was ebenso wie die Vorstellung der Namen (in Standbildern) an "Snatch" erinnert, der allerdings erst zwei Jahre später gedreht wurde. Im Gegensatz zu diesem amüsanten Werk von Guy Ritchie versucht "Sudden Fury" nicht auf den Komödienzug aufzuspringen, sondern ist vergleichsweise einiges brutaler. Das häufigst verwendete Wort ist demnach wahrscheinlich "verfickt" und die Shoot-Outs sind ebenso blutig wie die Folterszenen (asiatisches Niveau). Wer amateurhaft trashige Filme mag, kann sich vielleicht mit "Sudden Fury" aufgrund der Rauheit in Bild und Sprache anfreunden, wer eine saubere Story und gutes Schauspiel braucht, ist hier definitiv falsch. Im ganzen Machospektakel taucht eine ganze Frau auf, das ist charakteristisch, ebenso wie die zu lange Laufzeit. Vor dem guten Showdown gibt es hier und da durchaus Entbehrenswertes. Woran der Film zweifelsohne auch krankt, sind die blassen Charaktere, deren Einführung ebenso fehlt wie eine Rahmenhandlung, Regisseur Darren Ward inszeniert leider 102 Min. am Stück eine Gangsterstory, das ist der Dramaturgie auf Dauer abträglich.
Fazit: Fans von expliziten Gewaltdarstellungen werden (auch hinsichtlich der Umsetzung) gut bedient, anspruchsvolle Glotzer sollten "Snatch" vorziehen. 5/10 Punkten

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