Als Helen Fieldings Roman „Bridget Jones´s Diary" 1997 veröffentlicht wurde, entwickelte er sich aufgrund seiner Thematik der Irrungen und Wirrungen im Liebesleben einer leicht übergewichtigen Endzwanzigerin zum Bestseller und wurde 2001 mit einer großartig aufspielenden Renée Zellweger verfilmt. War diese erste Verfilmung ein äußerst gelungenes Unikum einer romantischen Komödie, verkommt die Fortsetzung - ebenfalls geschrieben von Helen Fielding - zusehends zur flachen Gagparade.
Bridget Jones (Renée Zellweger) ist mittlerweile mit Mark Darcy (gelangweilt: Colin Firth) liiert und kommt auch in ihrem Job als Fernsehjournalistin durch ihre tollpatschige, aber sympathische Art voran. Doch dann taucht wieder Daniel Cleaver (Hugh Grant), ihr schmieriger Chef, auf und sorgt in Verbindung mit zahlreichen Missverständnissen zwischen Mark und Bridget dafür, dass sie an ihrem biederen Traummann zu zweifeln beginnt...
Nach Sharon Maguire, einer Kinodebütantin, durfte im zweiten Teil die weitaus erfahrenere Beeban Kidron („Amy Foster", 1997 und „To Wong Foo", 1995) auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Geholfen hat das wenig: Auch sie kommt nicht gegen ein solch substanzarmes Drehbuch, welches doch zahlreiche Gemeinsamkeiten mit Teil eins aufweist, an. Bridget, das liebenswerte, pummelige Trampeltier im Porzellanladen britischer Etikette, landet einen peinlichen Kleider- oder Benimm-Faux-Pas nach dem anderen und wirkt gerade durch diese permanente Trotteligkeit wie ihre eigene Parodie. Wenn sie nach einem Fallschirmsprung in einem Haufen Exkremente landet, dann ist das ebenso witzig wie wenn sich Daniel und Mark pitschenass im Springbrunnen um sie prügeln. Doch als die ach so ahnungslose Bridget dann nach einer Reportage in Thailand vom Zoll erwischt wird, wie sie zugesteckte Drogen über die Grenze schmuggeln will, wird es zunehmend unrealistisch und konstruiert. Dass natürlich noch eine Prise Romantik, ein paar durchaus witzige Gags und aktuelle Charthits in das doch arg einfallslose Konstrukt bis hin zum vorhersehbaren Happy End hineingestreut worden, ist ein kluger Schachzug, um zumindest durch Kurzweiligkeit den Mangel an Originalität vergessen zu machen. Das gelingt aber nur bedingt. Letztendlich ist es nur dem kernigen und unverblümt-charmanten Hugh Grant zu verdanken, dass „Bridget Jones 2" nur am Rande des Wahnsinns agiert.
Fazit: Überdrehte Klamauk-Parade, die nie die feine Ironie, den pointierten Dialogwitz und Klasse des ersten Teils erreicht. „Bridget Jones 2" reiht Gags aneinander, ohne eine sinnvolle, geschweige denn originelle Geschichte zu erzählen. Nett anzuschauen ist es ja, aber für einen gelungenen Film, der nicht nur den Eindruck eines hektisch nachgeschobenen Sequels suggeriert, ist das eindeutig zu wenig.