In Ermangelung gelungener B-Action, habe ich mich mal einem Bereich zugewandt den ich bisher immer gemieden habe. Nämlich Produktionen die gleich auf HD gedreht werden. Und ich muss sagen, es stört mich nicht mehr. Vermutlich liegt es an den Pornos die man in diesem Format schon lange bewundern kann, oder auch daran das der unterschied von DV zu HD doch ein ganz großer ist. Die DV Optik hasse ich weiterhin, aber an die klaren HD Bilder, die man wunderbar mit PC Programmen bearbeiten kann, gewöhne ich mich langsam.
Nachdem Hauptsächlich diese Technik in billigen Horrorfilmen verwurstet wurde, kommen auch langsam die Actionfilme zu ihrem Zuge. Diese Filme werden meist von Leuten gemacht die sonst in Hollywood nur die zweite oder dritte Geige spielen. Also entweder Nebendarsteller oder Stuntmänner. Im Falle von „Disturbance“ (AKA „B.E.I.N.G“, oder „Choker“) wollte der stetige Nebendarsteller Nick Vallelonga („Coyote Ugly“), der inzwischen Regie führt und produziert, mit einer HD Kamera experimentieren und drehte den Film in 12 Tagen mit einem minimalen Budget ab. Herausgekommen ist eine billige Variante von „The Hidden“ indem Außerirdische auf der Erde sind und dabei Menschen töten. Das geschieht eher unfreiwillig, da die menschlichen Körper nicht die Übernahme der fremden Spezies schadlos überstehen. Nur der Anführer der Aliengang, scheint es geschafft zu haben am leben zu bleiben. Die anderen müssen ständig wechseln und so gehen die Wirte halt ein.
Um die Aliens aufzuhalten wurde ein Jäger auf die Erde gesandt und dann mit Unterstützung der Regierung, im Körper eines Killers der auf die Todesstrafe wartete, verfrachtet und zur Jagd geschickt. Dieser hat ein Mittel am Start um die Aliens (und dabei auch die Menschen) zu töten. Diese Leichen bringen aber die örtliche Polizei auf den Plan, die nun ebenfalls Jagd auf den guten Killer machen. Obwohl richtig gut ist der auch nicht, da der Alien teilweise die Kontrolle verliert und der Mörder wieder durchschimmert, wie seine Kollegin am eigenen Leibe erfahren muss.
Ja, das ganze ist etwas konfus. Aber Vallelonga zieht es ziemlich unterhaltsam durch und mixt das nächtliche Geschehen mit einigem Tempo. Vor allem die erste halbe Stunde geht gut ab. Da wird wenig erklärt und man sieht nicht wirklich durch, aber es macht spaß. Trotz des mehr als knappen Budget hat er ein ordentliches Cast rangeholt (und vor allem beim weiblichen Geschlecht verdammt attraktiv dazu). Mit Tony Denison („Men Of War“, „Full Eclipse“ Michael Mann`s Crime Story“), Angelina Jolie look alike Colleen Porch (“Starship Troopers 2”, “Demon Hunter”) und sich selbst sind ein bekannte und vernünftig aufspielende Gesichter zu sehen, die sicherlich in so einer Produktion nicht Standard sind. Leider fällt der Streifen in der Mitte in ein Loch und Vallelonga konzentriert sich plötzlich eher auf seine Figur als auf den Helden Paul Sloan („The Scorpion King“), der übrigens eine gute Ausstrahlung hat und sicherlich als Actiondarsteller eine größere Chance verdient hat.
Dennoch wird es nie langweilig und meist passiert genug um aufmerksam das geschehen weiter zu verfolgen. Nur in den Actionszenen fehlt den Machern etwas das Talent um zu überzeugen. So sind diese meist einfache Raufereien und vor allem enttäuscht ein Endkampf, als der Alienjäger gegen einen anderen Martial Arts erprobten Typ antritt und eigentlich nur verhauen wird. Dann kurz kontert und ihm das Todesmittel ins Maul stopft. Da Sloan ebenfalls Kampfsporterfahrung hat, wäre eine gelungene Klopperei das mindeste gewesen. Da fällt einen auch am meisten auf, mit was für ein Projekt man es hier zu tun hat. Der Film ist billig und so sieht er auch aus. Aber dennoch ist so ein Streifen charmanter als die nutzlosen endlos Verwurstungen der großen Studios in den letzten Jahren.
Fazit:
Zwar billiger, aber für die Mittel ziemlich unterhaltsamer Action-Sci-Fi Streifen mit etwas konfuser Erzählweise, aber vernünftigen Ensemble. Das Tempo beginnt hoch, aber leider wird es nach der Hälfte zu geschwätzig und die Handlung verlagert sich etwas in die falsche Richtung. Dennoch ein recht nettes Filmchen, welches den Beteiligten ziemlich spaß gemacht hat. Und das merkt man auch.