Review

Bud Spencer und Terence Hill wurden berühmt durch lustige Filme mit flotten Sprüchen und schnellen Fäusten. Doch anfangs waren ihre Filme eher anderer Art und deshalb bildet auch „Dio perdona... Io no!“ keine Ausnahme, bietet aber trotzdem gute Westernaction.
Dieser Film war außerdem die erste Zusammenarbeit der beiden, da sie in „Hannibal“ eher zufällig zusammen spielten.

Ein Zug wurde überfallen und es wurden 300.000 Dollar gestohlen. Außerdem wurden alle Passagiere und Angestellten im Zug brutal ermordet. Einer schaffte es allerdings so lange zu überleben um Dan (Bud Spencer), der bei einer Versicherungsgesellschaft arbeitet, auf eine eigenartige Idee zu bringen. Zusammen mit Django (Terence Hill) will er den Verbrecher aufspüren und die Versicherungsprämie kassieren.

Anfangs wird Django vorgestellt. Bei einer Pokerrunde kommt es zum Streit und ehe man sich versieht ist der ganze Saloon verwüstet. Später kommt Dan in eben diesen Saloon und wie sich herausstellt ist er auf der Suche nach Django. Schließlich erfahren wir warum, brutal wurde ein Zug überfallen und 300.000 Dollar erbeutet. Am Lagerfeuer erzählt Dan von seiner Theorie, dass nur Bill St. Antonio für so einen genialen und blutrünstigen Überfall verantwortlich sein kann. Django ist allerdings erst etwas unsicher, denn er war es selbst, der St. Antonio unter die Erde gebracht hat.
In kleinen Flashbacks erfährt man, was damals, vor 10 Monaten, geschehen ist. Django duellierte sich mit Bill (Frank Wolff, bekannt aus zum Beispiel „Spiel mir das Lied vom Tod“, wo er McBain spielte), woraufhin Bills Bande hinter Django her war. Es wird gezeigt, wie er den Großteil der Bande kalt macht, bis schließlich die Fäden zusammenlaufen und nun gar nicht mehr so sicher ist, dass Bill wirklich ins Gras gebissen hat.
Zuerst im Alleingang, danach zusammen machen sich die beiden auf die Suche nach Bill St. Antonio. Nach einer langen Suche kommt es zum finalen Showdown, der unerwartet anders ausfällt als erwartet.

Der Film zeigt den Westen von seiner ekligen und dreckigen Seite. Auch scheut man hier nicht vor Gewalt, so wird zum Beispiel kurzerhand ein Hallunke von Django mit einem Messer ermordet oder Dan grausam gefoltert. Grade daran erkennt man, dass es ein ungewöhnliches Werk der eigentlich so sympathischen Hau-Drauf-Brüdern ist. In diesem Film sind sie eher die typisch egoistischen Italo-Western Helden.
Unverständlich ist, warum der Film so unbekannt ist, da die Story wunderbar verstrickt ist und eine einzigartige Spannung aufgebaut wird.
Die Musik ist zwar nicht mit Morricone, dem Helden des Western-Soundtracks, vergleichbar, aber dennoch an den meisten Stellen positiv zu vermerken. Besonders die Bildton-Elemente, wie die Musik aus einem Saloon oder auch die Blasmusik der Schwarzen auf St. Antonios Beerdigung, die für einen Western sehr originell ist, kann man bedenkenlos erwähnen.
Man bekommt epische Bilder geboten, mit der staubigen Wüste, Geröll, Steinen und der grellen Sonne des Westens. Einzig die zu der Zeit noch nicht so ausgereifte Technik fällt gelegentlich negativ auf. Ansonsten muss man aber keine Abstriche machen.
Der Name Django, oder auch der Titel „Gott vergibt... Django nie!“, unter dem der Film ebenfalls bekannt ist, sollte meiner Meinung nach nicht Anlass sein, den Film als Ableger der Django Filme mit Franco Nero zu sehen, dessen erster Teil 1 Jahr zuvor erschienen ist. Der Grund wird wohl eher sein, den zu der Zeit sehr beliebten Namen zu nutzen, um möglichst viel Profit aus dem Film zu holen. Vielmehr sollte man den Film als Alleinstehenden sehen, um so sein ganzes Potential genießen zu können.

Fazit: „Dio perdona... Io no!” ist der Geheimtipp für Italo-Western Fans aber auch Bud & Terence Fans können bedenkenlos einen Blick riskieren. Der Film bietet alles was man erwarten darf: eine spannende Story, gute Schauspieler, gute Musik und fantastische Bilder. Für (10/10) ist eigentlich nur die Qualität zu bemängeln, sprich, die technische Umsetzung, die sehr schlicht ist. Daher nur (9/10).

Anmerkung zu den DVD-Fassungen:
In Deutschland gibt es eine Menge DVD-Fassungen. Man unterscheidet zwischen der längeren Western-Version, mit der original Synchronisation und der bis zu über 20 Minuten gekürzten, nachsynchronisierten Comedy-Version. erstere erschien hierzulande unter dem Namen „Gott vergibt - Wir beide nie!“, zweitere unter dem Namen „Zwei vom Affen gebissen“, wobei es auch hier einige Ausnahmen gibt, bei denen es aber vermerkt ist (Beispielsweise die Neuauflage von Eurovideo / Screen Power).
Die derzeit längste und wohl qualitativ beste Fassung stellt die „Gott vergibt, wir beide nie!“ Jewel Edition (Juwel Edition) von CAROL Media / Screen Power dar. Leider ist aber auch diese Fassung bei weitem nicht perfekt.

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