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Im Kino gewesen, Land of the Dead gesehen. Hat man früheren Romero-Zombie-Filmen schon eine gewisse Sozialkritik nachgesagt, so funktionierten diese Filme aber doch vor allem als Unterhaltungs- bzw Spannungskino. Die Sozialkritik war da, aber nie in dem Maße präsent als dass man jedes Gespräch über diesen Film damit hätte beginnen müssen. Mit Land of the Dead hat sich einiges geändert, denn hier ist das Wesen des Zombies offenbar Hauptinhalt. Zumindest hat dies den Anschein, da das Drehbuch nur als mangelhaft bezeichnet werden kann und Spannung, klaustrophobische Szenen und -das darf man aber sicher auch positiv sehen- Humor weitesgehend ausbleiben. Schwierig ist das aber allemal, weil im weiteren auch die Motivationen aller Beteiligten kaum bis gar nicht nachvollziehbar sind. Die Zombies scheinen keine Angst und keinen Terror mehr zu verbreiten, der Zuschauer ist abgestumpft, die Menschen bis an die Zähne bewaffnet. Die Zombies scheinen in letzter Konsequenz um ihre reale wie auch filmische Existenz zu kämpfen. Sie erhalten immer mehr menschliche Züge, können Gegenstände einsetzen und haben plötzlich dank dem schlechten Skript so als ziemlich einzige Protagonisten ein halbwegs nachvollziehbares Ziel. Desweiteren ist interessant wie Romero durch den Ober-Zombie “Big Daddy” das Totsein als lebenswerten Zustand etabliert, indem er anderen Zombies, deren Schicksal dank Feuer oder dem Abtrennen des Körpers vom Kopfs so gut wie sicher ist, auf nicht zimperliche Art und Weise Sterbehilfe leistet. Problematisch vor allem, dass der Film den menschlichen Protagonisten nichts zu tun gibt. John Leguizamo will von Hopper Geld erpressen und man fragt sich was er damit will, aber ist ja offenbar egal. Hopper schickt Simon Baker los, um den von John Leguizamo geklauten gepanzerten Super-Truck wiederzuholen und Hopper selbst will nur Champagner schlürfen und als die Zombies kommen in einer Limousine(!) abhauen. Dass es mit dem Truck dann wieder zurück zur Stadt geht, wird einzig mit dem Satz begründet “Vielleicht können wir ja helfen”, doch bis zum dortigen Ankommen hat der Einfall der Zombies bereits stattgefunden, allerdings ohne uns zuvor auch nur einen der dort residierenden Menschen vorzustellen, die dort um ihr Überleben kämpfen müssen. So lässt einen das Gemetzel seltsam kalt und die danach plötzlich auftauchenden Überlebenden sorgen für einen beherzten Lacher aufgrund des so erzwungenden Happy Ends. Tatsächlich scheint dieses Quasi-Happy-End eine halbgare Rechtfertigung für das Auftauchen unserer “Helden” in der mittlerweile völlig zerstörten Stadt. Die letzte Ernsthaftigkeit zerbricht, unser Held betrachtet die hinfortziehenden Zombies nun als fast ebenbürtige Lebewesen. Den Grund dafür bleibt der Film dem Zuschauer schuldig. Es folgt eine Einstellung mit Feuerwerk und der Fahrt in den Sonnenaufgang.

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