Es bleibt dabei. Thailands Filmindustrie bringt auch weiterhin mehr mäßige Titel heraus als anständige Filmware. Und das bezieht sich auf alle Genres bisher. Mit „The Tiger Blade“ werfen sie wieder einen neuen Actionfilm in den Teich.
Ähnlich wie bei „Curse Of The Sun“ werden wieder übersinnliche Elemente mit Actionszenen gepaart. Hier sollen 5 Verbrecher dingfest gemacht werden, die durch schwarze Magie nicht zu besiegen sind. Eine Polizeitruppe besorgt sich dann aber ein magisches Schwert, welches durch das Blut einer Jungfrau wieder zu neuer Macht aufblüht, und so die Verbrecher stoppen soll.
Der Inhalt verrät bereits worauf man sich gefasst machen muss. Nämlich eine ziemlich bedepperte Story die dann natürlich auch alle Elemente eines Thaifilms auffährt. Heißt: Unpassender und fader Humor, nervige Knallchargen, leckere Mädels und einige arg schlechte CGI Effekte. Logik und ein straighter Plot kann man also gleich abharken.
Actionmäßig geht’s dann aber gut los im John Woo Style. Gleich nach einer Minute wird ein Killertrupp bei dem Versuch den Hauptdarsteller auszuschalten (Weiberheld und Supercop in einem!) dezimiert. Und das alles in Zeitlupe, beidhändig schießend, über den nassen Boden rutschend und nett blutig. Dabei ist die Inszenierung natürlich extrem Hip. So wie den ganzen Film über. Das Bild wechselt mal zu S/W mitten in einer Szene, die Kamerawinkel sind öfter mal nett gesetzt oder bei einer Verfolgungsjagd werden auch mal grobkörnige Bilder gezeigt. Passt nicht wirklich immer zum Tenor des Films, aber egal. So macht die erste Hälfte dann auch am meisten Spaß. Der Actionanteil ist recht hoch, aber oftmals übertrieben und dabei Handwerklich nicht immer gut umgesetzt. Vor allem in den Kampfszenen hält der Streifen einen Vergleich zu „Born To Fight“ oder „Tom Yum Goong“ nicht annährend stand. Hier setzt der Film auch eher auf deutlich sichtbare Wireworkfights. Die Dynamik der atemberaubenden Stunts und Auseinandersetzungen fehlen hier gänzlich. Trotz des überdurchschnittlichen Budgets reißen diese, für so einen Film, wichtigen Actionszenen nicht genug heraus. Vor allem wenn nach knapp 35 Minuten die Drehzahl merklich runtergeschraubt wird und einiges an Leerlauf zu finden ist. Und das fehlen eines richtigen Showdowns, nehme ich den Verantwortlichen doch sehr übel!
Der Ton des Films ist teilweise recht ernst(die Vergewaltigung am Ende), wird aber durch den typischen Humor immer wieder durchbrochen. Blöde Charaktere und selbst für Asienfans langweiliger Humor können die Thais scheinbar ebenso wenig lassen, wie das einsetzen schlechter CGI Effekte. Daran muss noch viel gearbeitet werden. Weshalb lässt man so was wie Computergeneriertes Feuer nicht einfach weg?
Das nervigste sind jedoch die merkwürdigen Zensureingriffe auf der Thai DVD. Da spritzt oftmals das Blut, aber wenn jemand eine Waffe an den Kopf hält oder raucht, werden die Szenen geblurrt. Aber auch eine Gewaltszene am Ende ist dieser Taktik zum Opfer gefallen. Beim Kampf zweier Frauen sieht man nicht wie ein Messer in die Brust gerammt wird und stecken bleibt. Was das insgesamt soll, kann ich nicht nachvollziehen.
Fazit:
Sehr trashiger Actionfilm aus Thailand, der die besten Szenen schon im Trailer verbrät. Ist der Beginn ziemlich furios, gibt es in der zweiten Hälfte doch einiges an Langeweile. Und das bei knapp über 80 Minuten Laufzeit. Die Story ist blöd(was nicht so schwer ins Gewicht fällt) und die Action mal ganz gut und mal mäßig inszeniert. Der von mir schon mal oben erwähnte „Curse Of The Sun“ ist diesem Produkt ziemlich ähnlich, wobei „The Tiger Blade“ sicher über ein höheres Budget verfügte und trotzdem nicht ganz so unterhaltsam ist. In Bereich Action geht in Thailand wesentlich mehr!