Review

Die Serie "Masters of Horror" besteht aus recht unterschiedlichen Filmen mit einer Laufzeit von je knapp einer Stunde. So verschieden die Art des Horrors ist, so unterschiedlich ist auch die Qualität der Filme. Einige haben mich begeistert, andere einfach nur enttäuscht. Insgesamt bekommt die Reihe von mir knappe 7 Punkte.

Hier nun eine kurze alphabetische Besprechung der einzelnen Episoden:

"Chocolate" zeigt relativ wenige Blutszenen, weiß aber durch seine Erzählweise den Zuschauer die meiste Zeit zu fesseln. Allerdings empfand ich es hier besonders unklug, dem Zuschauer die Geschichte rückblickend zu erzählen - das Ende ist dadurch ab Anfang an vorprogrammiert und nimmt dadurch einiges an Spannung. Dadurch entstehen in der Mitte des Streifens auch einige kleinere Durchhänger. Der Hauptdarsteller Henry Thomas (das Kind aus "E.T.) weiß zu überzeugen. Trotz kleiner Schwächer kann ich diesen Teil bedenkenlos empfehlen.
sehr gute 6 Punkte

"Cigarette Burns" wurde ziemlich hochgelobt, dieser Meinung kann ich mich allerdings nicht anschließen. Die Suche nach dem verlorenem Film hat sicher seine spannenden Momente, allerdings verwirren einige Sprünge in der Handlung (allerdings nicht die Rückblickszenen - diese wurden gut eingebaut) und erschließen sich dem Zuschauer auch nach mehrmaligem Sehen nicht ganz. Die Macht des verlorenen Streifens ("Le Fin Absolute du Monde") hätte man auch etwas logischer gestalten können. Die Hauptdarsteller Norman Reedus und Udo Kier spielen ihre Rollen sehr gut.
Der Blutfaktor ist in dieser Episode an einigen Stellen recht hoch, allerdings sind davon nur noch einige Teile der geschnittenen deutschen Fassung erhalten geblieben. Beim rückblickenden Schnelldurchlauf der Handlung (0:53:45) kann man sich aber mit Hilfe von Standbildern einige Fotos der geschnittenen Szenen betrachten.
"Cigarette Burns" ist kein schlechter Film, allerdings hatte ich mir hier mehr erhofft.
5 Punkte

"Dance of the Dead" war für mich die Enttäuschung der Reihe. Die Story empfand ich sehr langweilig, Goreszenen gibts auch so gut wie keine, der Tanz der Untoten wirkte einfach lächerlich, Robert Englund hat man schon wesentlich besser gesehen und das ständige Geflackere der Bilder war einfach nur nervig. Das einzig Interessante waren die Rückblicke auf die Blissattacke - Hintergrundinformationen dazu (wie zu vielen anderen Dingen im Film) erhält man allerings keine. Oft hatte ich den Eindruck, dass hier alles lieblos zusammengefügt wurde.
Von diesem Teil kann ich nur abraten.
gerade so 2 Punkte

"Deer Woman" hat mich wiederum positiv überrascht. Die Story wurde temporeich und recht spannend umgesetzt, auch wenn sie nicht wirklich neu ist. Die Darsteller überzeugen in ihren Rollen. Blutszenen gibts zwar nicht sehr viele, die braucht dieser Film aber auch nicht in Massen. Außerdem hat man hier einigen schwarzen Humor einfließen lassen (die Szenen, wie der Mord passiert sein könnte sind wirklich komisch). Gegen Ende steigert sich die Spannung enorm und leider bricht der Streifen zu abrupt ab. Hier hätte ich mir einen Ausklang der Story gewünscht.
Trotz der kleinen Schwäche am Ende kann ich den Film bedenkenlos empfehlen. Wer nicht nur auf Blut steht, wird sich hier gut amüsieren!
sehr gute 7 Punkte

"Dreams in the Witch House" hat mir ebenfalls gut gefallen. Die Folge beginnt recht harmlos, steigert aber seine Spannung unaufhörlich bis zum Finale. Außerdem gelingt es diesem Streifen, dass sich der Zuschauer mit der Hauptfigur Walter idendifizieren kann und dadurch mit ihm leidet. Außerdem gibts auch einige Blutszenen. Einziges Manko ist die Ratte mit Gesicht, die unfreiwillig komisch wirkt.
sehr gute 7 Punkte

"Fair Haired Child" ist eine der besten Episoden der gesamten Reihe. Dies liegt vor allem an der Unvorhersehbarkeit der Geschichte, die erst so nach und nach Aufgedeckt wird. Daher möchte ich hier auch nichts weiter dazu verraten, um die Spannung nicht zu nehmen - diese ist nämlich die Stärke der Folge. Sowohl die Kameraarbeit, als auch die Darsteller überzeugen in diese Streifen. Blutszenen gibts zwar kaum, allerdings vermisst man diese hier auch nicht! Wer Spannung und Gänsehaut mag, ist in dieser düsteren Erzählung bestens aufgehoben!
verdiente 9 Punkte

"Haeckel's Tale" empfand ich als eine eher langweilige Geschichte. Zwar können auch hier die Spezialeffekte überzeugen (auch hier wurde in Deutschland wieder ein wenig geschnitten), trotzdem retten diese, wie auch die passenden Kostüme und guten schauspielerischen Leistungen, den Streifen nicht. Zu vorhersehbar ist die ganze Geschichte, zu langatmig stellenweise deren Erzählweise. Vor allem in den ersten zwei Dritteln passiert so gut wie nichts. Nur die Frankensteinsequenz sticht da ein wenig positiv hervor. Wenn es dann im letzten Drittel endlich ein wenig interessanter wird, hetzt man plötzlich durch die Story. Hinzu kommen gegen Ende die erwähnten Kürzungen in der deutschen Fassung, welche sich zusätzlich negativ auswirken. Aber auch ohne diese ist der Film nicht sonderlich sehenswert.
3 Punkte

"Homecoming" wurde sehr oft schlecht eingeschätzt, was ich nicht verstehen kann. Gut - wer einen typischen Zombiefilm erwartet wird mit Sicherheit enttäuscht sein. Hier handelt es sich eher um einen satirischen Zombiefilm, der jede Menge schwarzen Humor bietet und dabei sogar ein wenig politisch wird. Gerade weil sich dieser Streifen von anderen Zombiefilmen bewusst abhebt, hat er mir sehr gut gefallen.
Die Spezialeffekte sind darüber hinaus sehr gelungen, auch wenn hier keine Gedärme gefressen werden. Auch die Schauspieler brauchen sich nicht zu verstecken und leisten fantastische Arbeit. Der Spannungsbogen ist zwar recht unterschiedlich - für gute Unterhaltung ist aber in jedem Fall gesorgt. Vor allem Leute, die Zombiefilme sonst nicht mögen, sollten hier mal einen Blick riskieren!
gute 7 Punkte

"Imprint" beginnt recht harmlos. Allerdings steigert sich die Intensität des Streifens enorm. Besonders die Folterszene an der Frau wird wohl jedem Im Gedächtnis bleiben. Dies liegt vor allem daran, dass man sich hier viel Zeit gelassen hat und selbst hartgesottene Horrorfreunde mitleiden dürften. Leider ist zu befürchten, dass man in Deutschland auch hier die Schere ansetzen wird. Die Effekte sind sehr gut und wirken sehr realistisch, was für eine besonders bedrückende Atmosphäre sorgt.
9 Punkte

"Incident On and Off a Mountain Road" ist eine sehr gelungene Folge der Filmreihe. Hier geht es sehr spannend und auch recht blutig zur Sache. Inhaltlich besonders gut haben mir die Rückblenden gefallen, welche fantastisch in die Story einfließen. Die Story selbst ist zwar nicht besonders umfangreich - an einigen Stellen sogar vorhersehbar, trotzdem stört dies nicht, da man die ganze Zeit durch eine straffe Inszenierung fantastisch unterhalten wird - nicht zuletzt durch die überzeugende Hauptdarstellerin. Außerdem bietet der Streifen am Ende doch noch eine unerwartete Wendung (klasse!). Überzeugend waren auch die Kameraarbeit und die Spezialeffekte. Hier bekommt man Horror im klassischen Sinne geboten - sehr zu empfehlen!
verdiente 9 Punkte

"Jenifer" weiß zu Beginn zu fesseln, allerdings lässt die Faszination bald nach, zu vorhersehbar ist diese Geschichte. Außerdem gibts meiner Meinung nach zu viele Sexszenen im Film. Diese sollen zwar die Bindung von Frank an Jenifer verdeutlichen, trotzdem hätte hier eine dieser Szenen vollkommen ausgereicht, zumal der Sex allein die totale Abhängigkeit von Frank nicht erklärt (und diese im Streifen leider nie geklärt wird).
Die Spezialeffekte hingegen sind gelungen. Als Entschädigung für die schwache Story bekommt der Zuschauer wenigstens einige Blutszenen zu Gesicht, allerdings dürften Horrorfans nichts Neues geboten bekommen. Auch Jenifers Maske weiß zu überzeugen und die Darstellung der Kreatur ist der Schauspielerin ebenfalls gelungen.
Einiges straffer erzählt (zum Beispiel als "Tales from the Crypt" - Folge) hätte diese Episode wirklich gut werden können, so ist sie leider nur Mittelmaß.
noch 5 Punkte

"Pick Me Up" ist eine Art Horrorroadmovie. Besonders reizvoll empfand ich hier das Auftreten zweier verschiedener Killer, die sich gegenseitig bekämpfen, sich sozusagen um eines ihrer nächsten Opfer schlagen. Außerdem geizt diese Episode auch nicht mit Blutszenen. Die Spezialeffekte sehen dabei sehr gut aus. Die Story selbst ist zwar nicht besonders umfangreich, ist aber stellenweise recht spannend und bietet außerdem einigen schwarzen Humor.
gute 7 Punkte

"Sick Girl" ist der mit Abstand lustigste Teil der Reihe und hebt sich damit besonders von allen anderen Episoden ab. Zwar gibt es auch hier ein wenig Blut zu sehen, allerdings nur am Ende. Dies liegt auch daran, dass sich der Horroranteil in diesem Film hauptsächlich auf den Schluss beschränkt. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass es sich hierbei um einen schlechten Streifen handelt - im Gegenteil. Es macht sichtlich Spaß den beiden lesbischen Hauptfiguren zuzusehen und zuzuhören, welche von ihren Schauspielerinnen gut dargestellt werden. Die Effekte sind ebenfalls gelungen.
7 Punkte

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