James Glickenhaus (Regisseur und Produzent des Originals) verkaufte die Rechte zu "Der Exterminator" an die Actionschmiede Cannon. Menahem Golan und Yoram Globus spendierten dem Regiedebutanten Mark Buntzman diesen reaktionären Rachefilm. Buntzman schrieb übrigens auch das Drehbuch, doch rühmen sollte er sich dafür nicht. Es blieb sein erster und auch sein letzter Einsatz als Regisseur. Eigentlich hätte es dem Erstling von 1980 keiner Fortsetzung mehr bedarft. Mit viel Brutalität, einen unglaubwürdigen Hauptdarsteller und viel zu wenig Action machte man Vorbildern wie "Death Wish" in keinster Weise Konkurrenz. Daher waren Golan und Globus mit dem Budget sehr knausrig. Auch war die Cannon Schmiede hier noch in den Anfängen. Doch in den 80er Jahren wurden solche Filme nicht für das Kino ausgesondert. Es gab eine ungekürzte Kinoauswertung, doch auf Video wurde der Film sofort indiziert, zu Recht wie ich finde.
Mit Hilfe eines Flammenwerfers sorgt John Eastland (Robert Ginty) in New York für Gerechtigkeit. Das missfällt dem Bandenchef X (Mario Van Peebles), denn der Exterminator hat gerade zwei von seinen Leuten abgefackelt. X will mit seiner brutalen Strassengang die Stadt übernehmen, dafür überfällt er einen Geldtransporter, um sich Waffen und Drogen zu kaufen. John ist pleite und arbeitslos, doch bei seinem besten Kumpel Be Gee (Frankie Faison) findet er einen Job. Gerade jetzt wird John´s Freundin Caroline (Deborah Geffner) von X´s Bande zum Krüppel geschlagen, später auch noch getötet. Mit einem gepanzerten Müllwagen und jeder Menge Waffen, holen John und Be Gee zum Gegenschlag aus.
Sehr reaktionäres Machwerk, welches insgesamt ein wenig schwächer als der Erstling ausfällt. Wieder ergatterte Robert Ginty die Hauptrolle als John Eastland. Mit seinem Babyface kann er erneut nicht vollständig überzeugen, obwohl seine Performance ein wenig besser ist. Vom guten Darsteller ist er meilenweit entfernt, doch das geht auch den Kollegen so. Mario Van Peebles als Bandenchef X wirkt nicht gerade bedrohlich, weiss sich aber passabel zu verkaufen. Frankie Faison als Müllmann Be Gee ist recht sympathisch, Deborah Geffner als John´s Love Interest höchstens durchschnittlich. Vor Totalausfällen bleiben wir aber verschont. Die Story ist schon wieder platt wie eine Flunder und orientiert sich sichtlich am Bronson Vehikel "Death Wish". John hat nun beschlossen die Täter mit einem Flammenwerfer zu grillen. Durch ein Polizeifunkgerät bekommt er die Standorte der Überfälle mitgeteilt und natürlich ist er immer vor der Polizei da, um den Gaunern den Gar auszumachen. Trotzdem startet der Film sehr zäh. John darf ein paar üble Typen abfackeln, danach kümmert sich Buntzman um die Love Story.
Daneben darf X mit seinem Mannen einen Geldtransporter überfallen, die Beamten werden grausam zu Grunde gerichtet. Leider erst in den letzten zwanzig Minuten dreht "Der Exterminator 2" richtig auf. Ein Müllwagen wird zum Panzerfahrzeug umgebaut und man macht der Bande Feuer unterm Hintern. Ein paar blutige Einschüsse und Gegner werden in menschliche Fackeln verwandelt, welche dann in Nahaufnahme oder Zeitlupe durch das Bild wanken und verbrennen. Aber es fehlt mir ein ordentlicher Faustkampf, um die Action zu komplettieren. Hier sprechen nur die Waffen, das Duell X gegen John kann sich auch sehen lassen. Wie es bei Cannon so üblich ist, darf eine Menge zu Bruch gehen oder in die Luft fliegen. Nur die Kulissen erweisen sich als monoton. Immer drückt man sich in miesen Vierteln und alten Baracken herum. Hier ist die Budgetknappheit deutlich erkennbar. Normalerweise bin ich ein Fan des 80er Jahre Scores, doch hier scheint etwas schief gegangen zu sein, denn nicht alle Melodien passen zum Geschehen. Einige Sounds klingen richtig krumm, das kann aber auch an der mäßigen Qualität des Masters gelegen haben.
Doof und gnadenlos nimmt Babyface Ginty seine Rache. Die Love Story nervt, immerhin weiss die brutale Action zu unterhalten, es gibt auch deutlich mehr davon als im Vorgänger. Die Darsteller sind gerade mal passabel und der Film in manchen Sequenzen zu lahm. Reaktionäres, politisch total unkorrektes Ballerkino. Mit 82 Minuten Laufzeit immerhin wesentlich kürzer als das 100 minütige Original. Trotzdem wirklich nur dem Actionfan zu empfehlen.