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Eine amerikanische Familie bleibt mit ihrem Campingwagen in einem verlassenen Ödland liegen. Es stellt sich heraus, dass in dem ehemaligen Atomtestgebiet verstrahlte Aussätzige wohnen, die die Familie bald schon zu terrorisieren beginnen…

Alexandre Ajas aufwändige Neuverfilmung von Wes Cravens Klassiker „Hügel der blutigen Augen“ beweist einiges Geschick in der treffsicheren Besetzung der Familie und dem fantasievollen Szenenbild der Atomtestruinen. Leider macht sich dasselbe Geschick nicht in der Neujustierung der Geschichte bemerkbar, die in ihrer Kritik an verantwortungsloser Atompolitik mit unappetitlichen Mutationsbildern und aufgesetzten Erklärungen zur Überdeutlichkeit aufgeblasen wird, während die Familie zu einem Hort der Nestwärme und des Zusammenhalts verbrämt wird, zu einer unschuldigen Institution, die unter den Fehlern der Vergangenheit zu leiden hat – eine konservative Umdeutung des radikalen Originals, das die Familie als Abgrenzungs- und Verdrängungsversuch des durch die Gesellschaft erst hervorgebrachten Unheils entlarvt hat. Trotz ernstgemeinter Ansätze führt diese enttäuschende Bravheit, die in krassem Gegensatz zur Deutlichkeit der Bilder steht, letztlich dazu, dass die Neuverfilmung den zunehmenden Bedeutungsverlust der Ausdrucksmittel des Horrorkinos mitzuverantworten hat.

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