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von PierrotLeFou

Vor 100 Jahren: Paul Lenis letzter deutschsprachiger Langspielfilm

Stichwörter: 1920er Deutschland Dieterle Episodenfilm Galeen Gottowt Horror Jannings John Jubiläum Klassiker Krauss Leni Spielfilm Stummfilm Veidt


Das Wachsfigurenkabinett (1924)
Bevor Paul Leni in den USA mit der Bühnenstückverfilmung "The Cat and the Canary" (1927) seinen Regie-Einstand gab, drehte er in Deutschland noch den am am 6. Oktober 1924 in Wien uraufgeführten sowie am 13. November 1924 erstmals in Deutschland, in Berlin, aufgeführten Episodenfilm "Das Wachsfigurenkabinett", der zwischen Komik und Schaudern eine ähnliche Bandbreite an Stimmungen einfängt, die allerdings in den einzelnen Episoden unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Das in der Literatur schon etablierte, im phantastischen Film noch lange nicht zu seinem Höhepunkt gelangte Motiv des Wachsfigurenkabinetts gibt dabei den Rahmen ab, denn ein junger Autor soll für einen Wachsfigurenkabinett-Besitzer drei Geschichten zu den Figuren von Harun ar-Raschid, Iwan, dem Schrecklichen, und Jack the Ripper ersinnen, um infolgedessen drei Geschichten auszuhecken, in denen besagte historische Figuren jeweils einer jungen Frau nachstellen, in der sich des Kabinett-Besitzers Tochter spiegelt (derweil auch er selbst als Partner dieser Frau durch die Geschichten geistert). Dabei wandeln die namhaften Darsteller(innen) – darunter Emil Jannings, Conrad Veidt, Werner Krauss, William Dieterle, John Gottowt und Georg John – durch expressionistische Kulissen, wie man sie darnach nur noch selten im deutschen Film erleben sollte. Als Klassiker der expressionistischen Stummfilm schrieb "Das Wachsfigurenkabinett" daher ebenso Geschichte wie auch als Episodenfilmklassiker der 20er Jahre oder als Horrorfilmklassiker, dessen Drehbuch einmal mehr Henrik Galeen, der große Phantast des deutschen Stummfilms, verfasst hatte.
Seit Beginn der 2020er Jahre liegt der Streifen nun auch hierzulande auf Blu-ray vor: Fassungseintrag von Black Smurf



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