Aguirre, der Zorn Gottes (1972)

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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Herzog, Kinski, Größenwahn

Stichwörter: 1970er Abenteuer Deutschland Drama Herzog Historienfilm Jubiläum Kinski Klassiker Mexiko Neuer-Deutscher-Film Peru Spielfilm

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Aguirre, der Zorn Gottes (1972)

Wenn man Werner Herzogs "Klaus Kinski - Mein liebster Feind" (1999) sieht – seinen persönlichen späten Nachruf auf den berüchtigten, 1991 verstorbenen Schauspieler, der damals noch als unberechenbarer Choleriker geschätzt und noch nicht als missbrauchender Vater galt –, kann man sich kaum des Gefühls erwehren, dass da ein fanatischer Verrückter über einen anderen sprach und dabei nur dessen Absonderlichkeit im Sinn hatte. Tatsächlich ist auch Herzog selbst ein Exzentriker: kein Choleriker sicherlich, aber zumindest ähnlich eitel wie Kinski und schon früh an der eigenen Legendenbildung arbeitend... und darüber hinaus eine Figur, die immer wieder nach Grenzerfahrungen lechzte. Grenzerfahrungen, die vielfach auch seine Filmfiguren mach(t)en, seien sie nun fiktional oder real. Der Regisseur, der sich und mitunter auch sein Filmteam in nicht ganz ungefährliche Extremsituationen manövrierte, fand für solche Geschichten der Grenzerfahrungen in Kinski seinen perfekten Darsteller. Das zeigte sich schon in ihrer ersten, am 29. Dezember 1972 uraufgeführten Zusammenarbeit "Aguirre, der Zorn Gottes". Kinski ist hier Don Lope de Aguirre, ein destruktiver Konquistador, der auf dem Amazonas seinen größenwahnsinnigen Traum von Eldorado träumt, während alle Zeichen auf Untergang deuten. Rund um dieses etwas absurde menschliche Drama zwischen Abenteuerfilm, Historienfilm und Groteske erstreckt sich dabei die übergroße Natur, die mitunter eher die Kamera zu bannen scheint als umgekehrt. Und es funktionierte: Kinski wie Herzog waren schon hiernach legendär.
Auf den "Wahnwitz" des Ganzen geht DerMannOhnePlan in seinem Review ein...

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