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von PierrotLeFou

Vor 75 Jahren: Universal-Horror à la Abbott und Costello

Stichwörter: 1940er Abbott Chaney-jr. Costello Filmreihe Horror Jubiläum Klassiker Komödie Lugosi Parodie Price Spielfilm Strange USA

Abbott and Costello meet Frankenstein (1948)

Als nach Lon Chaneys Ableben der noch weitgehend unbekannte, wenngleich nicht unerfahrene Bela Lugosi iin "Dracula" (1931) auftrat, ahnte vermutlich noch keiner, dass Lugosi – wie kurz darauf Boris Karloff in "Frankenstein" (1931) – zu einem großen Genre-Star avancieren sollte und dass der Horrorfilm nun eine Phase der Serialisierung erleben sollte, die ihn eindeutig als eigenes Genre ausweisen sollte: "Frankenstein", "The Mummy" (1932), "The Invisible Man" (1933) und "The Wolf Man" (1941) gehörten zu den markanteren Titeln in Universals Horrorfilmzyklus, die jeweils einige Fortsetzung erhielten, von denen bald einige als Crossover zusammenfielen. "Frankenstein Meets the Wolf Man" (1943), "House of Frankenstein" (1944) und "House of Dracula" (1945) bildeten die Spätphase des Zyklus, der seine unterschiedlichen Figuren und Stars zusammenzuführen begonnen hatte. Den Abschluss sollte dann aber "Abbott and Costello meet Frankenstein" bilden: Die am 15. Juni 1948 uraufgeführte Komödie fällt ihrerseits freilich in die Reihe der Abbott-und-Costello-Komödien, denen noch Jim Jarmusch mit "Paterson" (2016) oder auch Denis Villeneuve mit "Arrival" (2016) huldigte. Dabei wird die Qualität der Streifen des Komiker-Duos – gerade auch in Europa – eher zurückhaltend gefeiert; an die großen Star der US-Filmkomödie – Chaplin, Keaton, Lloyd, die Marx Brothers, die Keystone Kops, Arbuckle etc. – reichten sie jedenfalls nicht heran... vielleicht bedingte dieser Umstand die Bemühungen, das Duo in parodistischer Form populäre andere Stars, Figuren oder Motive umkreisen zu lassen: So etwa Boris Karloff, in "Abbott and Costello Meet the Killer, Boris Karloff" (1949) oder "Abbott and Costello Meet Dr. Jekyll and Mr. Hyde" (1953). Nicht dabei war Karloff in "Abbott and Costello meet Frankenstein", der waschechten Weiterführung der Universal-Horrorfilme über die klassischen Halbwesen. Allerdings hatte Karloff das Marketing des Films mit seiner Präsenz unterstützt, in dem Abbott und Costello als Transporteure an Dracula, Frankensteins Monster, den Unsichtbaren und den Wolfsmenschen geraten – bzw. an Genre-Größe wie Lugosi, Lon Chaney jr., Glenn Strange und den noch nicht recht zum Genrestar geratenen Vincent Price. Das Ergebnis ist zwar nicht besonders gut gelungen, aber die reine Parodie auf das Franchise mag eher zufriedenstellen als manche, zur Selbstparodie verkommenen Crossover-Projekte... und sie war erfolgreich genug, um in den nächsten 15 Jahren sowohl ein ägyptisches als auch ein mexikanisches Remake nach sich zu ziehen.
Seit knapp 12 Jahren liegt der Film mit artverwandten Abbott-und-Costello-Komödien bei Koch Media auf DVD vor: Fassungseintrag von Geiselhardt


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