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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Bizarre Science Fiction von John Boorman

Stichwörter: 1970er Abenteuer Boorman Connery Fantasy Großbritannien Irland Jubiläum Klassiker Parabel Satire SciFi Spielfilm

Zardoz (1974)

John Boorman hatte schon in "Leo the Last" (1970)  gezeigt, dass er für etwas absurden Humor und Exzentrik durchaus zu haben ist. Mit dem am 6. Februar 1974 uraufgeführten "Zardoz" lebte er dieses Faible so deutlich aus wie nie zuvor und nie wieder in seiner Karriere. Kaum noch ist dieser philosophische Sci-Fi-Stoff mit Anleihen beim Fantasy-Film der bekannten Realität verhaftet: Felsbrocken fliegen am Himmel während ein langhaariger Sean Connery leichtbekleidet in Overknee-Stiefeln durch eine furiose Handlung im späten 24. Jahrhundert taumelt. In dieser Zukunftsvision, die nur teilweise Züge einer Dystopie trägt, zerfällt die Gesellschaft in Brutals und Eternals: hier die offenkundig barbarische Existenz, dort die Leere gähnender Ewigkeit. Sean Connery spielt den Grenzgänger Zed, der mit Hilfe der vermeintlichen Gottheit Zardoz den Sprung von einem ins andere Milieu schafft, und lange Zeit verkennt, dass er nicht bloß ein Sklavendasein fristet, sondern noch sehr viel umfangreicher manipuliert wird. Schließlich wird er dann doch den Weg zur Selbsterkenntnis gegangen sein, wird mit den Göttermythen aufgeräumt haben und das Publikum mit Vergänglich- und Sterblichkeit versöhnt haben. Als teils kruder Mix aus camp und Kitsch, Ironie und Prätention, Trash und Parabel rührt "Zardoz" an die existenziellen Grundfragen des Daseins, um zugleich voller Leichtfüßigkeit ein Kinderbuch zum Dreh- und Angelpunkt seiner fiktiven Welt zu machen.
Mehr? Review von c.funke


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