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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Deutscher Sitcom-Klassiker nach britischem Vorbild

Stichwörter: 1970er Deutschland Jubiläum Klassiker Komödie Krebs Menge Remake Spielfilm TV-Serie

Ein Herz und eine Seele (1973)

In nicht wenigen Familien dürfte auch im letzten Sylvester vor einer knappen Woche zum zigsten Mal "Sylvesterpunsch" gelaufen sein – die 12., am 31. Dezember 1973 erstmals ausgestrahlte Folge der am 15. Januar 1973 erstmals über die Mattscheiben geflimmerten Serie "Ein Herz und eine Seele". Alfred Tetzlaff, als "Ekelalfred" in die Fernsehgeschichte eingegangen, ist ein rassistischer, sexistischer, reaktionärer, ungehobelter Haustyrann, der seine Ehefrau gerne als "dusselige Kuh" beschimpft und den Schwiegersohn als vermeintlichen Sozialisten bei jeder Gelegenheit zu desavouieren gedenkt; was dieser – Diether Krebs in einer frühen Paraderolle – mit rotzigen Provokationen quittiert. Das Familiennest ist hier ein Alptraum, auch mit den Nachbar(inne)n hat man es hier nicht leicht, wobei es auch hier vor allem Alfred Tetzlaff ist, der regelmäßig über Frau Suhrbier schimpft und herzieht... ja, und der schlicht gestrickte deutsche Kleinbürger mit Stammtisch-Attitüden und Prä-'68er-Idealen ist sowie ein selbstgerechter, pöbelnder Kotzbrocken. Die gallige TV-Serie räumte in einer Zeit, in der Papas Kino nun weitgehend tot war, mit dem Harmoniebedürfnis einer heimatfilmgeprägten Gesellschaft auf und setzte auf einen brachialen Humor, der die Grenzen des guten Geschmacks und des guten Tons mehrfach ausreizte. Zu diesem Zweck hatte Wolfgang Menge, der Kopf hinter der Serie, das britische Vorbild "Till Death Us Do Part" (1965–1975) an deutsche Befindlichkeiten angepasst, wenn auch die Ähnlichkeit kaum zu übersehen ist. Das Ergebnis war die wohl erste deutsche Sitcom, die schnell Kultstatus erreichte.
Mehr zum Serieninhalt verrät Moonshade in seiner ausführlichen Inhaltsangabe...


Kommentare und Diskussionen

  1. PierrotLeFou sagt:

    So, nachdem ich diesmal nicht dazu kam, noch allen einen guten Rutsch und ein möglichst besseres Jahr zu wünschen, hole ich jetzt zumindest noch die guten Wünsche für das noch junge neue Jahr nach… und wünsche auch gleich noch einen schönen Ausklang der Weihnachtszeit und (irgendwann nachher) ein schönes Wochenende.
    Auch diesmal gibt es wieder eine lange Liste mit Filmen, die es nicht in die Rubrik geschafft haben, die man aber unbedingt immer wieder einmal erinnern sollte… diesmal waren das: “187” (1997), “Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat” (1997), “Cube” (1997), “Cop Land” (1997), “Genealogien eines Verbrechens” (1997), “Fräulein Smillas Gespür für Schnee” (1997), “Face/Off” (1997), “Welcome to Sarajevo” (1997), “Wag the Dog” (1997), “Good Will Hunting” (1997), “A Casa” (1997), “Lolita” (1997), “Assassin(s)” (1997), “Mimic” (1997), “Das fünfte Element” (1997), “Batman & Robin” (1997), “U Turn” (1997), “Abre los ojos” (1997), “The Other” (1972), “Fat City” (1972), “Avanti, Avanti!” (1972), “Antonionis China” (1972), “Die Höllenfahrt der Poseidon” (1972) und “Dr. Jack” (1922) … und natürlich etliche, die ich nicht in der Vorauswahl hatte und noch wesentlich mehr, die ich nicht einmal auf dem Schirm hatte.

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