Conte d'automne (1998)
Mit "Conte de printemps" (1990), dem Beginn seines Jahreszeiten-Zyklus, hatte Éric Rohmer die 90er Jahre begonnen, nachdem der Zyklus "Comédies et proverbes" die 80er Jahre (und die "Contes moraux" die 60er Jahre und frühen 70er Jahre) durchzogen hatte. Der am 7. September 1998 in Venedig uraufgeführte "Conte d'automne" war am Ende der Dekade ein würdiger Abschluss. Rohmer, der anschließend mit dem artifiziellen "Anglaise et le duc" (2001) das neue Jahrhundert beginnen sollte, liefert – auch das schwingt im Titel mit – ein Alterswerk ab: 68jährig erzählt er noch einmal von der Liebe, anhand einer nicht einmal 50-jährigen Witwe, die auf dem Land keine Kontakte zu anderen Männern knüpfen kann... was die beste Freundin sowie die Freundin des Sohnes dazu verleitet, dem Schicksal etwas nachzuhelfen. Herausgekommen ist eine durchaus nachdenkliche, milde Komödie, mit einem Blick für das Alltägliche und einem sanft durchschimmernden Gespür für die Last der Einsamkeit – die sich schließlich als kommerziell erfolgreichster Film des Jahreszeiten-Zyklus entpuppen sollte, der anlässlich des 20jährigen Jubiläums des ersten Beitrags eine DVD-Veröffentlichung des gesamten Zyklus bei Arthaus erhalten hatte: Fassungseintrag von dikvader.
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