Die Teufelskirche (1919)
Weder den Star Agnes Straub, noch den hier auch als Regisseur arbeitenden Hauptdarsteller Hans Mierendorff und schon gar nicht den Autor Adolf Paul würde man ernstlich als Unbekannte des deutschen Stummfilms bezeichnen. Dennoch ist "Die Teufelskirche" in den Klassikern der Filmmliteratur zum deutschen Stummfilm nahezu gar nicht präsent. Erst Mitte der 00er Jahre häufen sich im 21. Jahrhundert die Hinweise in der Literatur auf den Film, der sich kurz darauf auch unter den Phantastik-Liebhabern, die im Internet nach raren Perlen such(t)en und diese anpreis(t)en, einiger Beliebtheit erfreute. Für jeden, der die altbekannten Klassiker des phantastischen Stummfilms bereits gesichtet hat, mag der im November 1919 uraufgeführte "Die Teufelskirche" eine Offenbarung sein, vergleichbar etwa dem tschechoslowakischen "Príchozí z temnot" (1921), dem finnischen "Noidan kirot" (1927) oder dem norwegischen "Troll-Elgen" (1927), die auch allesamt ein bisschen unter dem Radar fliegen. Ein Horrorfilm ist der Film mit dem reizvollen Titel wie die anderen genannten Werke auch allerdings nicht: Das nur noch fragmentarisch erhaltene Werk reiht sich irgendwo ein zwischen Erotischem, Folkloristischem, Phantastischem, Tragischem, Heiterem und Parabelhaftem.
Gewohnt ausführlich und umfassend widmet sich Ännchen von Tharau in seinem Review dieser raren Perle, die bislang bloß in schlechter Qualität durch das Netz geistert...