Beitrag

von PierrotLeFou

Vor 100 Jahren: Science Fiction aus der Sowjetunion

Stichwörter: 1920er Action Jubiläum Klassiker Kriminalfilm Kuleshov Pudovkin Russland SciFi Sowjetunion Spielfilm Stummfilm Thriller


Luch smerti (1925)
Lev Kuleshov und Vsevolod Pudovkin gehören beide sowohl zu den angesehensten Filmtheoretikern ihrer Generation als zu den renommiertesten Filmschaffenden ihrer Ära. Pudovkin drehte erst mit "Mat" (1926) seinen ersten abenfüllenden Film und lieferte zuvor nur zwei Kurzfilme sowie einige Drehbucharbeiten ab, darunter das Buch für Kuleshovs "Neobychainye priklyucheniya mistera Vesta v strane bolshevikov" (1924). Auch im Jahr darauf arbeitete Kuleshov wieder auf Pudovkins Basis, der auch bei der Regie assistierte und an den Bauten des Films beteiligt war: Der am 16. März 1925 uraufgeführte "Luch smerti" handelt von gefährlichen Todesstrahlen, die von westlichen Arbeiterführern wie Fabrikanten ins Auge gefasst werden, nachdem ein sowjetischer Erfinder, der Ingenieur Podobed, sie der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Die Handlung ist propagandistische Kolportage, das öffentliche Interesse an Strahlung, etwa den noch jungen Röntgen-Strahlen oder Harry Grindell Matthews Todesstrahlen, aufgreifend – das im Vorjahr auch den im englischen Sprachraum namensgleichen britischen "The Death Ray" (1924) begleitete –, aber die Form ist teils durchaus beachtlich, montiert recht flott die Einstellungen der actionreichen Sequenzen, besticht mit kontrastreichen, dynamischen Kompositionen und reiht sensationelle Bilder spektakulärer Vorgänge an fast dokumentarische Beobachtungen. Erhalten ist allerdings bloß ein immerhin recht umfangreiches Fragment, derweil die erste und die letzte Rolle des Films als verloren gelten.



Kommentare und Diskussionen

  1. Noch keine Kommentare vorhanden

Um Kommentare schreiben zu können, müssen Sie eingeloggt sein.

Registrieren/Einloggen im User-Center

Details