House by the River (1950)
Der am 23. März 1950 uraufgeführte "House by the River" zählt nicht zu den populärsten Titeln Fritz Langs: Er entstand nach, als Lang sich mit seinem letzten Projekt, "Secret Beyond the Door" (1947), nicht den gewünschten Erfolg erzielt hatte. Die restlichen 40er Jahre über lief kein neuer Lang über die Kino-Leinwände. "House by the River", eine Romanverfilmung nach A. P. Herbert, drehte Lang dann in exakt sechs Wochen für Republic Pictures, eines der kleineren Filmstudios in Hollywood. Das Budget war einigermaßen knapp bemessen, des Hays Code sorgte zudem noch für rigide Zensurmaßnahmen, die in diesem Fall verhinderten, dass die Hauptfigur, der Schriftsteller Byrne in der titelgebenden Villa an einem Fluss in den Südstaaten an einer Schwarzen erotisches Interesse hat und sie infolgedessen morden wird. So ist es nun ein weißes Dienstmädchen, das in der gedrehten Version sein Leben lassen muss. Aber so oder so: Der Mörder, der seinen Bruder zum Komplizen macht und darüber hinaus auch zum Brudermörder zu werden droht, kommt von dem Ereignis nicht los. Die Erinnerung kehrt wieder und auch der versenkte Leichnam wird wieder an die Oberfläche getrieben… nicht das einzige hochsymbolische Bild in einem Film, dem die Visualisierung von Innenleben etwas besser gelingt als dem unmittelbaren Vorgänger. Frieda Grafe sollte den Film Mitte der 90er Jahre zu ihren 30 Lieblingsfilmen zählen, für die Cahiers du Cinéma war es seinerzeit sogar ein Lang auf der Höhe seiner Kunst. Und doch ist es ein Geheimtipp geblieben, einer der unbekannteren Langs, einer der kleineren Langs, der aber von jenen, die ihn wertschätzen, teils innig geliebt wird.
In der Édition Film Noir no. 2 bei Artkeim² / daredo liegt der Film nuns eit über fünf Jahren für kleines Geld auf DVD vor: Fassungseintrag von Black Smurf
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