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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Großer Erfolg für Samira Makhmalbaf

Stichwörter: 2000er Drama Ghobadi Iran Italien Japan Jubiläum Klassiker Krieg Makhmalbaf Spielfilm


Takhté siah (2000)
Mit "Sib" (1998) hatte Samira Makhmalbaf, Tochter des renommierten iranischen Filmemachers Mohsen Makhmalbaf, international auf sich aufmerksam machen können: das Debüt kam an, wurde dann aber noch übertroffen von dem am 11. Mai in Cannes uraufgeführten "Takhté siah", der sich seinerzeit in Frankreich als erfolgreichster iranischen Film überhaupt entpuppen sollte. Im kurdischen Siedlungsgebiet nahe der iranisch-irakischen Grenze ziehen im zweiten Spielfilm der damals 20-Jährigen einige Lehrer mit ihren – nicht nur zur Wissensvermittlung dienlichen – schwarzen Tafel durch die Landschaft; Ausschau haltend nach lernwilligen Schüler(inne)n. Zwei von ihnen folgt der Film: Der vom Filmemacher Bahman Ghobadi – der mit seinem eindrucksvollen Debüt "Zamani barayé masti asbha" (2000) über eine Gruppe kindlicher Grenzschmugler schlagartig bekannt wurde – gespielte Rebvar trifft als Lehrer auf einige Kinder, denen jedoch der Grenzschmuggel den Lebensunterhalt sichert und die als Schüler(inne)n aus entsprechenden Zwängen und Prägungen gar nicht infrage kommen. Saïd hingegen trifft auf eine Gruppe betagterer Menschen, die im Rahmen des Giftgasangriffes auf Halabdscha vertrieben wurden und nach Rückkehr in die Heimat streben – wobei einer der Männer zudem von der Sorge umgetrieben wird, vor dem eigenen Ableben nicht mehr eine Hochzeit seiner Tochter zu erleben. Auch hier bleibt das Lehren aus; es sind eher die Lehrer selbst, die etwas lernen. Makhmalbaf integriert in diese etwas episodische Handlung auch noch eine Liebesgeschichte, ohne ins Sentimentale abzurutschen. Dafür gab es in Cannes den Prix du Jury: nicht zum letzten Mal für Samira Makhmalbaf, die damals die jüngste jemals mit dem Prix du Jury ausgezeichnete Filmschaffende war – ein Rekord, der bis heute nicht gebrochen wurde.



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