Magnolia (1999)
Mit "Boogie Nights" (1997) war ihm nach seinem Langfilmdebüt "Hard Eight" (1996) der große Durchbruch gelungen, mit dem am 8. Dezember 1999 uraufgeführten Ensemble-Streifen "Magnolia", dessen stargespickter Cast an die entsprechenden Vorbilder eines Robert Altman denken lässt: John C. Reilly, Tom Cruise, Julianne Moore, Philip Baker Hall, Philip Seymour Hoffman, William H. Macy, Luis Guzmán und Jason Robards – der hier bereits schwer krank die Rolle eines Sterbenden spielte und die Premiere um bloß etwa ein Jahr überlebte – agieren unter anderem vor der Kamera in mehreren miteinander verwobenen Geschichten, in denen sich tiefe Tragik mit leicht satirischen Zügen und humorvollen Auflockerungen vermengt. Schon der Einstieg verspricht mit seinen bizarren Anekdoten über schicksalhaft wirkende Zufälle Großes; am Ende steht dann ein geradezu biblisches Ereignis, das indes die eingangs erzeugten Erwartungshaltungen nicht gänzlich erfüllt. Dafür löst es die menschlichen Dramen weitgehend auf, vereint all die vereinzelten Figuren auf ihren Suchen nach Vergebung, Erlösung, Linderung oder Glück, und beendet mit großem Paukenschlag den fulminanten Dreistünder, der abwechslungsreich und formvollendet, teils in sehr langen Einstellungen, seine Stränge zusammenführt. "Magnolia" mag im Rückblick – nach den tonal nochmals deutlich ernsteren Arbeiten "There Will Be Blood" (2007), "The Master" (2012) oder "Phantom Thread" (2017) – rückblickend noch etwas mainstreamtauglicher erscheinen als manch spätere Arbeiten, aber seinerzeit war für Anderson klar, dass er hiermit wohl den Zenit seiner Karriere erreicht haben und den wohl besten Film seiner Karriere abgeliefert haben dürfte.
Mehr? Review von McClane
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