28. Februar 2020

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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Giallo-Klassiker als Regiedebüt Dario Argentos

L'uccello dalle piume di cristallo (1970)

Ende der 60er Jahre war der giallo als (zunächst) italienische Variante von Psycho-, Erotik- und Horrorthriller-Versatzstücken bereits zu einer einflussreichen Strömung im italienischen Genrefilm avanciert, nachdem Mario Bava mit "La ragazza che sapeva troppo" (1963) gewissermaßen einen hitchcock-inspirierten Prototypen der italienischen Spielart eines Genres geliefert hatte, das seit 1960 in den USA und Großbritannien seine kommerzielle Zugkraft unter Beweis gestellt hatte. Am 27. Februar 1970 lieferte Regie-Debütant Dario Argento den ersten wegweisenden großen giallo-Klassiker der 70er Jahre vor – nach Gerd Oswalds "Screaming Mimi" (1958) die zweite Verfilmung einer Fredric-Brown-Vorlage und zugleich der Beginn von Argentos loser Tier-Trilogie, die er 1971, im Jahr der giallo-Hochphase, fortführte und abschloss. Besetzt mit Tony Musante, Suzy Kendall, Mario Adorf, Werner Peters, Reggie Nalder und vielen anderen hat Dario Argento einen Klassiker des europäischen Genrefilms vorgelegt, der zudem alle zentralen giallo-Eigenschaften in sich vereint: mit der fetischisierten Gewalt, den fehlerhaften Erinnerungs-/Wahrnehmungsleistungen und seinen gender-Themen ist "L'uccello dalle piume di cristallo" typisch für sein Subgenre, aber auch ein hochwertiger Vorläufer von Argentos Meisterwerk "Profondo Rosso" (1975). Und auch als früher Klassiker in der Filmografie des Kameramanns Vittorio Storaro ist "L'uccello dalle piume di cristallo" durchaus noch erwähnenswert.
Mehr verraten Adalmar (Review) und Jayson (Review) in ihren lesenswerten, ausführlichen Besprechungen des Films.

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