A Kiss for Cinderella (1925)
Mit "Peter Pan" hatte Herbert Brenon nach der Vorlage von James M. Barrie einen Klassiker des Fantasy-Stummfilms abgeliefert. Die Qualitäten des Films lagen dabei weniger in Inszenierungskünsten als vielmehr am kurzweilig dargebotenen Stoff und kindgerecht-fantasievollen Motiven. Überhaupt hatte Brenon sich seinen Ruf in der Filmgeschichte weniger als versierter Regisseur erworben, sondern eher durch die zuvor teils gar nicht oder weit weniger aufwändig umgesetzten Stoffe, darunter die ungefähr halb- bzw. einstündigen Filme "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" (1913) und "Ivanhoe" (1913). An den immensen Erfolg von "Peter Pan" wollten Brenon und seine Produzenten Adolph Zukor und Jesse L. Lasky dann mit dem am 22. Dezember 1925 uraufgeführten "A Kiss for Cinderella" anknüpfen: Abermals ein Stoff von James M. Barrie, der darüber hinaus auch noch eine ähnliche Stoßrichtung aufweist und eine Flucht in die Fantasie zum Thema hat. Denn "Cinderella" ist in diesem Film wie auch in dem gut zehn Jahre älteren Stück sowohl die bekannte Märchenfigur als auch eine im London zur Zeit des Ersten Weltkrieges heranwachsende junge Frau, die ganz vernarrt in den "Cinderella"-Stoff ist … Anders als bei "Peter Pan" reagierten Publikum und Kritik allerdings weniger begeistert, obgleich das zugrundeliegende Stück zu den beliebten Weihnachtszeit-Bühnenstoffen gehörte. Erst Jahrzehnte später sollte sich "A Kiss for Cinderella" zu einem begehrten US-Stummfilm entwickeln; den Zeitpunkt einer gewissenhaften Restaurierung hatte man allerdings verstreichen lassen, sodass der Film nur noch in einer qualitativ suboptimalen Form im Umlauf ist.
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