Shadow of the Vampire (2000)
Dass Friedrich Wilhelm Murnaus "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" (1922) zum 100. Geburtstag nochmals Neuverfilmungen (nach Werner Herzogs "Nosferatu – Phantom der Nacht" (1979)) erhalten sollte, war im Grunde schon Jahre im voraus abzusehen; auch wenn "Nosferatu" (2023) und "Nosferatu" (2024) dann etwas verspätet erschienen sind. Gänzlich überraschend kam dagegen "Shadow of the Vampire" daher, der am 15. Mai 2000 in Cannes uraufgeführt wurde und am 29. Dezember seinen US-Kinostart erlebte. Zwar hatte schon Jim Sheppard mit "Nosferatu in Love" (1998) einen fiktionalisierten Roman über Murnaus L(i)eben verfasst, aber John Malkovich, Willem Dafoe (der hier den Vampir und 2024 bei Robert Eggers seinen Widersacher spielt), Udo Kier (der 1973 als Dracula agierte), Cary Elwes und Catherine McCormack in einem "Nosferatu"-Metafilm zu erleben, in dem Max Schreck tatsächlich nur die die Tarnidentität eines echten Vampirs ist, der am Filmset wütet, hätte man sich nicht träumen lassen. Unerwartet war auch das Regiestuhl-Comeback des Regisseurs E. Elias Merhige selbst, der mit "Begotten" (1989) einen kleinen Geheimtipp des Underground und Midnight Movies vorgelegt hatte, um danach erst einmal nur Marilyn-Manson-Musikvideos zu drehen. Der Film selbst nutzt den Vampirismus als Metapher für die auszehrende Kunst (die hier auch noch wirtschaftlichen Zwängen unteworfen ist), nimmt Bezug auf das sich hartnäckig haltende Gerücht, Max Schreck sei nur ein Pseudonym gewesen, und ist darüber hinaus auch noch ein wohlig unheimlicher Horrorfilm, eine leise, sanft satirische Komödie und natürlich eine ernsthafte Hommage. Die Ambitionen scheinen indes größer gewesen zu sein als die letztendlichen Qualitäten … was unter anderem Snake_Plissken in seinem Review so sieht …
Registrieren/Einloggen im User-Center