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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Sally Potter, ungewohnt konventionell

Stichwörter: 2000er Blanchett Depp Drama Frankreich Großbritannien Historienfilm Jubiläum Klassiker Liebesfilm Musikfilm Potter Ricci Spielfilm Stanton Turturrro


The Man Who Cried (2000)
Mit "Orlando" (1992) nach Virginia Woolf hatte Sally Potter Anfang der 90er Jahre den großen Durchbruch erzielen können und zählte flugs zu den vielversprechendsten Regisseurinnen in Großbritannien. Ihr nächster Film, "The Tango Lesson" (1997) folgte dennoch erst eine halbe Dekade später, befriedigte aber die Erwartungen der Kritiker(innen), ohne einen vergleichbaren Status in der Filmgeschichte zu erzielen wie "Orlando", der immerhin als großer Klassiker queeren Kinos gilt. Und auch für den breiten Publikusmerfolg war "The Tango Lesson" nicht unbedingt gemacht, wenngleich Potter sich späterhin teils noch weit sperriger zeigen konnte. Ganz anders dagegen der am 2. September 2000 uraufgeführte "The Man Who Cried", mit dem Potter offenkundig auch ein Mainstream-Publikum anvisierte: Mit Christina Ricci, Johnny Depp, Cate Blanchett, John Turturro und Harry Dean Stanton stehen immerhin große Hollywood-Stars vor der Kamera, derweil die Geschichte als reichlich melodramatisches Liebesdrama vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges im Milieu von Revue- und Opern-Künstler(inne)n vergleichsweise zugänglich daherkommt – zumal die gefälligen Bilder teils von der Opulenz artifizieller Bühnenbilder durchsetzt sind. Zu melodramatisch, zu klischiert und letztlich zu konventionell war der Kritik dieser Ausflug Sally Potters ins Hollywood-Kino: denn obgleich eine britisch-französische Produktion, atmen sowohl der Cast als auch (gegen Ende) die Schauplätze des Historiendramas Hollywood-Historienepen-Flair. Dafür gab es seinerzeit zwar unter anderem eine Nominierung für den Leone d’Oro bei den Filmfestspielen von Venedig; heute jedoch wird "The Man Who Cried" gemeinhin (unterschätzt und) zu Potters eher weniger gelungenen Arbeiten gezählt – um zugleich zu ihren populärsten Arbeiten neben "Orlando" und dem späten Überraschungserfolg "The Party" (2017) zu gehören.
Kritisch geht bandwuerm in seinem Review mit dem Film ins Gericht …



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