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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: John Carpenters Erstling

Stichwörter: 1970er Carpenter Jubiläum Klassiker Komödie Kultfilm O'Bannon SciFi Spielfilm USA

Dark Star (1974)

Als am 30. März 1974 John Carpenters "Dark Star" erstmals auf der Los Angeles International Film Exposition zu sehen war, da handelte sich nicht wirklich um seinen allerersten Film. Aber verglichen mit den früheren Kurzfilmen, die er schon als 13-Jähriger mit einer 8-mm-Kamera und später dann an der Highschool, als Student an der Western Kentucky University bzw. noch später an der kalifornischen USC School of Cinematic Arts in Angriff nahm, handelte es sich bei "Dark Star" um einen ambitionierten Langfilmversuch, der zwar 1970 als 16-mm-Studentenfilm begonnen worden war, aber 1975 ein wenig abgewandelt seine Kinoauswertung erfahren durfte, was Carpenters entscheidenden Schritt nach vorne darstellte. Dass die "Spaced Out Odyssey" unter dem Einfluss von "2001: A Space Odyssey" (1968) entstanden war, ist offensichtlich. Gerade die Diskussion mit einer sprechenden Bombe über philosophische Grundsatzfragen parodierte deutlich auch die Abschaltung des Bordcomputers HAL 9000 bei Kubrick. Aber auch noch jüngere Sci-Fi-Beiträge wie "THX 1138" (1971) oder "Silent Running" (1972) finden sich in kleineren deutlichen Anspielungen oder auch größeren Anlehnungen wieder. Wie im letztgenannten Film befindet man sich auf langjähriger Mission (und sprengt als instabil geltende Planeten); längst aber ohne Kontakt zur Erde, versackt in Routine, Resignation, eher bloß den kleinen Privatvergnügen nachgehend, derweil dass Schiff um sie herum zu zerfallen scheint. Ein Alien, aber vor allem die bevorstehende Explosion einer scharfen Bombe bringen dann etwas Aufregung in die längst gescheiterte Mission... Das Drehbuch schrieb Carpenter gemeinsam mit Dan O'Bannon, der auch vor der Kamera agierte (wohingegen Carpenter einen anderen Darsteller im Nachhinein selbst als Sprecher synchronisierte – und bereits hier die Musik beisteuerte). Die Dreharbeiten zogen sich von Ende 1970 bis 1972, gefolgt – nach einer Fürsprache von John Landis – von einigen 35-mm-Nachdrehs im Jahr 1973 und kleineren Eingriffen nach der Uraufführung im Vorfeld des Kinostarts im Januar 1975. Und in der Folgezeit sollte sich die charmante Low-Budget-Arbeit zwischen absurdem Humor, grotesker Albernheit und hintersinnigem Witz zum Kultfilm mausern: der Carpenters Karriere als Horrorfilm- und Spannungskino-Experte noch nicht erahnen ließ...
Im Oktober 2023 kam der Film abermals zum bevorstehenden Jubiläum auf Blu-ray heraus: Fassungseintrag von TRAXX


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