Cat People (1942)
Zwischen den frühen 40er und den späten 50er Jahren erlebte der klassische Horrorfilm zwar eine längere Tiefphase, aber beide Jahrzehnte waren durchaus noch reich an Klassikern. In den 40er Jahren wären vor allem "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" (1941), "The Wolf Man" (1941), "I Walked With a Zombie" (1943), "The Uninvited" (1944), "The Isle of the Dead" (1944), "Dead of Night" (1945), "The Body Snatcher" (1945), "The Beast with Five Fingers" (1946) und "Queen of Spades" (1949) als reine sowie "Rebecca" (1940), "The Devil and Daniel Webster" (1940), "The Seventh Victim" (1943), "Arsenic and Old Lace" (1944), "Bedlam" (1945) und "Dragonwyck" (1946) als unreine Vertreter zu nennen... und dann wäre da - neben vielen phantastischen Komödien, unheimlichen Thrillern, Märchen, surrealistischen Experimenten und suspensereichen SciFi-Filmen als Randerscheinungen - natürlich noch Jacques Tourneurs "Cat People", der wohl der einflussreichste, stilvollste, hintergründigste und effektvollste Horrorfilm der Dekade ist, welcher auch in Tourneurs Filmografie das absolute Highlight darstellt... (dicht gefolgt von "Night of the Demon" (1957).)
Der am 5. Dezember 1942 uraufgeführte Horrorklassiker, der Tourneurs Variation "The Leopard Man" (1943), Robert Wises und Gunther von Fritschs - durchaus noch sehenswerte - Fortsetzung "The Curse of the Cat People" (1944) und Paul Schraders Remake "Cat People" (1982) nach sich zog und bis heute immer wieder deutlich oder heimlich zitiert wird, ist zugleich der Startschuss der berühmten neunteiligen Val Lewton-Horrorfilm-Produktionsreihe, die nach fünf Jahren mit "Bedlam" endete. "Cat People" hat alles, was ein guter Horrorfilm benötigt: Ein Gefühl der Unsicherheit bezüglich der wahren Natur der bedrohlichen Vorgänge, ein effektvolles Spiel mit Schatten und Geräuschen, einen kein bisschen verschleierten erotischen Subtext, eine teuflisch verführerische Simone Simon – die schon "The Devil and Daniel Webster" mit ihrem Auftreten enorm bereichert hatte - und natürlich jede Menge inszenatorische Raffinesse und handwerkliche Routine.
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