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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Hammer beendet seinen Frankenstein-Zyklus … mit Terence Fishers letztem Film

Stichwörter: 1970er Briant Cushing Filmreihe Fisher Großbritannien Horror Jubiläum Klassiker Sequel Shelley Spielfilm

Frankenstein and the Monster from Hell (1974)

In Großbritannien hatte Terence Fisher mit "The Curse of Frankenstein" (1957) die zweite große Welle des gothic horrors beginnen lassen. Nach einem Drehbuch     Jimmy Sangsters brachte er Mary W. Shelleys populäre gothic novel, der James Whale und Boris Karloff 1931 bei Universal ihren Stempel aufgedrückt hatten, recht frei mit Peter Cushing und Christopher Lee auf die Leinwand: in Farbe und damals geradezu drastischen Bildern fließenden roten Blutes. Die Hammer Studios hatten Mitte der 50er Jahre bereits auf den Sci-Fi-Boom reagiert, sich nun aber einee etwas aus der Mode geratenen Sparte des phantastischen Kinos zugewandt, dem sie maßgeblich zu neuen Höhenflügen verholfen konnten. Im Folgejahr ließ Fisher sowohl die erste Fortsetzung "The Revenge of Frankenstein" (1958) folgen als auch die Bram-Stoker-Verfilmung "Dracula" (1958) – abermals mit Lee und Cushing, die sich zu den neuen Stars des Genres mauserten, und noch stärker auf den roten Lebenssaft setzend, der dickflüssig und in sattem Rot durch den Farbfilm lief. 1974 war dieser Trend dann an seinem Ende angelangt: Die "Dracula"-Reihe endete mit Roy Ward Bakers Eastern-Crossover "The Legend of the 7 Golden Vampires" (1974) (nochmals mit Peter Cushing), die "Frankenstein"-Reihe mit dem bereits 1972 gedrehten "Frankenstein and the Monster from Hell", der bereits im April 1974 auf einem Pariser Festival zu sehen gewesen sein soll und in England am 2. Mai seine Premiere in London erlebte. Es war die letzte Regiearbeit Terence Fishers (nach längerer Pause), die hierzulande nicht einmal aufgeführt worden war. Erst für den DVD-Markt erfolgte hierzulande eine aufwendige Synchronisation mit den Stimmen von David Nathan, Friedrich Schoenfelder und Jan Spitzer. Cushing ist in diesem Abschluss noch ein letztes Mal als Baron Frankenstein zu sehen, mittlerweile besonders hager und markant in seinen Zügen; und zur Seite steht ihm ein junger Shane Briant, der ab 1972 eigentlich einer von Hammers neuen Genrestars werden sollte – um mit "Sherlock Holmes vs Frankenstein" (2012) zum Genre zurückzukehren: es blieb allerdings bei einem Teaser, in dem Briant nochmals als Frankenstein-Schüler Simon Helder zu sehen war. In "Frankenstein and the Monster from Hell" landet er als junger Frankenstein-Nachfolger bald in einer Irrenanstalt, in der jedoch ausgerechnet Baron Frankenstein mit neuer Tarnidentität die Leitung inne hat, mit seinen eisntmals versehrten Händen aber kaum noch zu seinen frevelhaften Forschungen in der Lage ist ... Und so macht man gemeinsame Sache, die einmal mehr schrecklich aus dem Ruder läuft.
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