Black Christmas (1974)
Als am 11. Oktober 1974 "Black Christmas" mit Keir Dullea, Margot Kidder und John Saxon in die Kinos kam, um die folgende Vorweihnachtszeitvoll und ganz auszukosten, war noch nicht abzusehen, welchen Stellenwert der Film einmal einnehmen sollte. Weniger Jahre nach dem Entstehen der Frauenbewegung und im filmischen Umfeld des Thrillers und insbesondere seiner Telekommunikationsklassiker à la "Sorry, Wrong Number" (1948, Anniversary-Beitrag) oder "Dial M for Murder" (1954) drehte Bob Clark diesen Horrorthriller rund um einen anonymen Anrufer, der die Frauen eines Mädcheninternats terrorisiert, unter denen die Hauptfigur des Films gerade mit ihrem scheidenden Partner über das Trennungs und ihr Abtreibungsvorhaben debattiert … Im Nachhinein war "Black Christmas" vor allem als einer der frühen Vorläufer des Slasherfilms bekannt geworden, des Feiertags-Slashers noch zudem, aber der Film weist weder die ikonischen Tätergestalten späterer Slasherfilme auf, noch krankt er an eindimensionalen Figuren. Der horrible Serienmörder-Stoff bewegt sich vielmer souverän zwischen Aspekten des Beziehungs- Geschlechter- und Familiendramas und (schwarz)humorigen Einfällen, um der noch jungen Welle des Feminismus aufgeschlossen zu begegnen und Misogynie nicht etwa an den Tag zu legen, sondern explizit anzuprangern. 45 Jahre später folgte ein zweites freies Remake, das genau diese Vorzüge aufzugreifen gedacht, aber an das Original so wenig herankam wie das vorangegangene Remake.
Mehr? Review von PierrotLeFou
Registrieren/Einloggen im User-Center