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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Später Hit von Kinji Fukasaku

Stichwörter: 2000er Action Drama Dystopie Fukasaku Japan Jubiläum Klassiker Literaturverfilmung Satire SciFi Spielfilm Takami Thriller


Batoru rowaiaru (2000)
Richard Connells "The Most Dangerous Game" (1924) und die gleichnamige Verfilmung aus dem Jahr 1932 dienten Robert Sheckley als Orientierungspunkt, als er "Seventh Victim" (1953) schrieb, dem er später "The 10th Victim" (1965) folgen ließ: Aus der Menschenjagd eines sadistischen Herrenmenschen wurde nun die legalisierte Menschenjagd, die das antike Gladiatorenspiel in eine mal mehr, mal weniger gegenwärtig wirkende dystopische Zukunft transportiert. Nach Elio Petris Sheckley-Verfilmung "La decima vittima" (1965) war es dann vor allem Peter Watkins, der in unterschiedlichen Filmen wie "Privilege" (1967), "The Gladiators" (1969) und "Punishment Park" (1971) die Manipulation der Massen mit dem Spektakel und/oder repressive Säuberungsprogramme, die Opfer zu Mittätern macht, verhandelte. Stephen King hat mit Romanen wie "The Long Walk" (1979) und mehr noch mit "The Running Man" (1982) richtungsweisende, eher vordergründige Abwandlungen abgeliefert, die mehr die Aspekte von Terror, Drama, Spannung und Action in den Mittelpunkt rücken. Bis heute reißt das Interesse an solchen Sujets nicht ab, wenngleich die Prämissen in Machwerken wie "The Hunger Games" (2008) samt Fortsezungen und Verfilmungen oder "The Purge" (2013) samt Pre- und Sequels bisweilen geradezu absurd anmuten. Auch in Kinji Fukasakus im Oktober 2000 uraufgeführtem "Batoru rowaiaru" nach einer Romanvorlage von Koushun Takami wird nicht so recht plausibel, wie das Konzept sich alljährlich bis auf eine(n) Überlebende(n) deziminierender Schulklassen – samt dem damit einhergehenden Status gewalttätiger Lösungen – eine ansteigende Jugendkriminalität lösen können soll. Aber der Mix aus Satire und Farce, Dystopie und Terrorfilm, Drama und Actionfilm gelang packend genug, um sich zum Kassenknüller zu mausern – wobei deutsche Taglines wie "Kannst du deinen besten Freund töten?" die Gedankenspiele, mit denen Teile des Publikums zu faszinieren sind, direkt zur Sprache bringen. Für Kinji Fukasaku, der seit 1961 als Filmregisseur tätig war und in seinem Todesjahr noch "Batoru rowaiaru II: Chinkonka" (2003) als letzte – und von seinem Sohn vollendete – Arbeit drehte, war "Batoru rowaiaru" ein später Überraschungserfolg, der ihm weit mehr internationale Aufmerksamkeit einbrachte als seine Mitwirkung an "Tora! Tora! Tora!" (1970).
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